Sylvia Saringer diskutierte mit Peter Pilz (Die Grünen), Helmut Kafka (Automatenverband), Gert Schmidt (Glücksspielexperte) und Anton Buchgraber (Ex-Spieler).
Spieler-Info.at befragte den Experten Gert Schmidt nach der Sendung ATV – Am Punkt.
Spieler-Info.at: Wie sehen Sie als Experte die Argumente der Diskussionsteilnehmer?
Schmidt: Die Grünen wurden instrumentalisiert und sind falsch und oberflächlich informiert. Hier ist rasche und wichtige Aufklärungsarbeit zu leisten.
Sylvia Saringer diskutierte mit Peter Pilz (Die Grünen), Helmut Kafka (Automatenverband), Gert Schmidt (Glücksspielexperte) und Anton Buchgraber (Ex-Spieler).
Spieler-Info.at befragte den Experten Gert Schmidt nach der Sendung ATV – Am Punkt.
Spieler-Info.at: Wie sehen Sie als Experte die Argumente der Diskussionsteilnehmer?
Schmidt: Die Grünen wurden instrumentalisiert und sind falsch und oberflächlich informiert. Hier ist rasche und wichtige Aufklärungsarbeit zu leisten.
Spieler-Info.at: Wo liegt Ihrer Meinung nach der falsche Ansatz der Grünen?
Schmidt: Dr. Pilz konstatiert einerseits die Machtlosigkeit bzw. das Desinteresse der Behörden und Exekutive und fordert andererseits ein vollständiges Verbot des Kleinen Glücksspiels. Das ist ein Widerspruch! Verbietet man das Kleine Glücksspiel, so löst es sich nicht in Luft auf, sondern der Markt der Illegalen wird umso größer und wird um nichts mehr durch die Behörden bereinigt als derzeit.
Nur mit einem strengen Gesetz zum legalen Automatenspiel und griffigen Durchführungsbestimmungen kann illegalen Anbietern Einhalt geboten werden. Nur im legalen Raum ist auch der Schutz der Spieler zu gewährleisten. Alles andere hieße, die Spieler einem unkontrollierten und ungeschützten Bereich auszuliefern bzw. sie in grenznahe Spielbetriebe zu verlagern.
Spieler-Info.at: Teilen Sie die Haltung des Automatenverbandes?
Schmidt: Herr Kafka als Vertreter des Automatenverbandes verlor seine Fassung erst nach der Sendung und griff mich persönlich massiv an. In der Sendung behauptete er, jene Automaten, welche – angeblich – über Internet verbunden sind und so ein Spiel in der Steiermark vorgaukeln, seien legal. Er unterstellte mir Unwissenheit, weil ich das Gegenteil behauptete. Natürlich sind diese Automaten keinesfalls legal. Maßgeblich ist immer der Ort, an dem sich der Spieler physisch befindet, nicht der Standort des Servers, von dem die Spiele möglichweise in einen Automaten eingespeist werden. Ganz abgesehen davon, dass in der Mehrzahl der Fälle jene Automaten nicht einmal eine technische Internetanbindung haben oder in ganz krassen Fällen manchmal auch ein Internetkabel sichtbar ist, allerdings ausgesteckt herumhängt…
Spieler-Info.at: Wie sollte so ein „Fernspiel“ rechtlich möglich sein?
Schmidt: Nun erklären Sie als Spieler bei einer Kontrolle einmal dem Exekutivbeamten oder dem Richter, Sie spielen ja gar nicht in Wien oder in Linz, wo Sie gerade den Spieleinsatz in den Automaten geworfen haben, sondern in Las Vegas oder der Steiermark… Das führt sicher zu großer Erheiterung!
Spieler-Info.at Vertritt der Automatenverband legale und illegale Anbieter gleichermaßen?
Schmidt: Illegale Automatenaufsteller bekommen Existenzangst. Das betrifft tausende… die sind derzeit in der Bundeskammer als Gewerbetreibende organisiert, weil sie Geschicklichkeitsautoamten als Gewerbe angemeldet haben. Und beide Gruppen sind die maßgeblichen „Chefs“ des Präsidenten des Verbandes.
Spieler-Info.at: Kein Thema in der Sendung waren die Online Anbieter.
Schmidt: Obwohl dies kein Thema war, wurde ich sofort nach der Sendung auf meine einschlägigen Aktivitäten gegen Online Casino angesprochen. Online Casinos sind auch mit dem neuen Gesetz völlig illegal, ebenso wie bisher. Auch der Spielteilnehmer kann mit Strafen bis zu 7.500,- Euro belegt werden. Aber mit dem neuen, klar formulierten Gesetz sind die Strafen für Anbieter und Spieler noch härter.
Mein Eindruck: Der Präsident des Automatenverbandes mobilisiert im Sinne der Mehrheit seiner Mitglieder, unter denen sich wohl auch einige Betreiber illegaler Geräte finden, und größerer Online Anbieter die Grünen und den linken Flügel der SPÖ, um den Gesetzesentwurf zu Fall zu bringen. Diese beiden Gruppen werden keine Freude an der Novellierung haben. Und es ist bezeichnend, dass sich die Online Anbieter öffentlich nicht zu Wort melden!
Spieler-Info.at: Danke für das Gespräch.
Einen besonderen Dank auch für die professionell und objektiv gestaltete ATV-Sendung zu dem brennenden Thema und das Team um Moderatorin Sylvia Saringer!