Bwin im Land zu halten, diese Chance wurde von den Österreichern vertan
In der postindustriellen Welt hängt der Wohlstand von Staaten von der Wettbewerbsfähigkeit bei neuen, profitablen Dienstleistungen ab. In einer besonders rasch wachsenden Branche, dem Internet-Glücksspiel, hatte Österreich jahrelang die Chance auf einen Jackpot. Mit bwin saß einer der innovativsten Anbieter in Wien und wollte von hier aus internationale Märkte aufrollen.
Das war ein riskanten Spiel, denn Online-Glücksspiel ist in vielen Staaten verboten oder – wie in Österreich – auf staatliche Monopolisten beschränkt. In Frankreich mussten die Bwin-Vorstände sogar kurzzeitig ins Gefängnis.
Kommentar Redaktion Spieler-Info.at
Leider fehlen im Kommentar in „Der Standard“ jeglicher Hinweis auf die strafrechtlichen Untersuchungen der Staatsanwaltschaft Wien wegen des Verdachts eines illegalen Glückspielangebots und auch die Erwähnung der finanzstrafrechtlichen Ermittlungen gegen bwin. Völlig außer Acht gelassen wird auch der Umstand, dass bwin in Österreich keine Konzession für Glücksspiele vorweisen kann und überdies hierzulande keine Umsatzsteuer für Umsätze aus Glückspielen abführt. Was schriebe wohl der Kommentator des „Standard“, wenn österreichische Bauern Hanfplantagen anlegten, ohne Genehmigung und ohne alle Steuern zu bezahlen?