Wilfried Lehner, Chef der Finanzpolizei, der seit einem Jahr über das Glücksspielgesetz wacht, zieht eine zwiespältige Bilanz. Kaum eine Materie ist umstrittener.
[[image1]]Der Leiter der Finanzpolizei, Wilfried Lehner, will mit Kontrollen dem illegalen Glücksspiel den Garaus machen.
WirtschaftsBlatt: Seit fast einem Jahr bekämpfen Sie das illegale Glücksspiel in Österreich. Wie geht es Ihnen damit?
Wilfried Lehner: Wenn ein neues Gesetz in Kraft tritt, versuchen die Betroffenen, alle Möglichkeiten und Lücken auszuschöpfen. Genau in dieser Situation befinden wir uns im Moment. So gut wie jede unserer Amtshandlungen wird von Lokalbesitzern und Automateneigentümern angefochten. Das ist natürlich sehr aufwändig. Wie Sie wissen, ist sehr viel Geld im Spiel. Die Stadt Wien beziffert ihre Einnahmen aus dem Glücksspiel mit 55 Millionen EUR.
WirtschaftsBlatt: Wie viele illegale Glücksspielautomaten gibt es in Österreich?
Wir gehen von zumindest 10.000 illegalen Spielautomaten aus. Schätzungsweise 600 EUR pro Monat und Automat an Glücksspielabgabe gehen dem Staat dadurch verloren: Das sind vorsichtig gerechnet sechs Millionen EUR im Monat.
WirtschaftsBlatt: Wie viel Steuern führen die Auomaten denn insgesamt an die Finanzämter ab?
Das ist sehr schwierig zu sagen, weil wir im Moment noch kein durchgehendes Monitoring haben. Deswegen warten wir schon ungeduldig auf die Anbindung aller Automaten an das Bundesrechenzentrum, wo die Umsätze dann automatisch übermittelt werden.
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