Zum Unterschied zur Bundesrepublik Deutschland, zu England, zu den USA wird in Österreich die Annahme von Sportwetten nicht zum Glücksspielbereich gezählt. Eine Konzession zum Betrieb eines Sportwetten-Unternehmens ist grundsätzlich ohne besonders schwierige Auflagen zu erhalten. Allerdings ist der geschäftliche Erfolg für Unternehmen, die Sportwetten anbieten, unsicher und in den letzten Jahren rückläufig.
Viele Sportwettenanbieter stellen rasch fest: Werden riskante Wetten angeboten, kommen viele Spieler und der Buchmacher verliert sehr oft und spielt selbst riskant. Werden harmlose Quoten angeboten, bleiben die Spieler aus. Den richtigen Mittelweg zu finden, gelingt wenigen.
Trotzdem gibt es immer mehr Anbieter, trotzdem werden die Sportwettenfirmen immer größer – aber nur oberflächlich betrachtet.
Sportwetten als Türöffner zum großen Glücksspiel
Tatsächlich werden Sportwetten stationär und im Internet als „door-opener“ für das große Glücksspiel verwendet. Mit den kleinen Sportwetteinsätzen zieht man de facto Glücksspieler heran, außerdem ist das Image der Sportwetten eben, weil der Begriff Sport positiv besetzt ist, ein besseres als jenes der Automatenbetreiber.
Für die nächsten Jahre wird für echte Sportwetten eine verlangsamte Nachfrage erwartet und damit der Druck vor allem auf die Online-Anbieter erhöht, ihre Gewinn-Ausschüttungsquoten weiter anzuheben. Das wiederum unterstützt den Spielerabfluss hin zu den Online-Angeboten, worunter weiterhin hauptsächlich die landbasierten Anbieter leiden werden. Ohne Änderungen am Webauftritt und den Wettangeboten wird die Rolle des Konzessionärs am Sportwetten-Markt weiterhin eine sehr eingeschränkte bleiben bzw. sogar abnehmen.