„Das ist ein sehr wichtiger Tag für Madrid und für ganz Spanien“- so begrüßte der Ministerpräsident der autonomen Region Madrid, Ignacio González, die Entscheidung über den Zuschlag an Alcorcon, 13 km vor den Toren Madrids, als Standort von Euro Vegas.
Spanischen Medienberichten zufolge will der US-Unternehmer und Casino-Tycoon Sheldon Adelson, mit einem geschätzten Vermögen von 24,9 Milliarden Dollar (18,7 Milliarden Euro) einer der reichsten Männer der Welt, mehr als 17 Milliarden Euro in einen Vergnügungspark ungeahnten Ausmaßes investieren.
Im Rennen um den Standort musste sich Barcelona Madrid geschlagen geben. Las Vegas Sands, das Unternehmen des Milliardärs Adelson, gab Madrid den Zuschlag.
36.000 Zimmer in 12 Hotels, 6 Casinos, mehr als 1.000 Roulette-Tische und knapp 20.000 Spielautomaten soll Euro Vegas neben Theatern, Golfplätzen und einem Stadion bieten.
Gesamtkosten von 17-27 Milliarden Euro
Die Gesamtkosten werden mit 17 – 27 Milliarden Euro berechnet, der Bau soll bis zu 250.000 Arbeitsplätze direkt oder indirekt betreffen und 2022 eröffnet werden – so die Pläne von Adelson.
Das Projekt von Las Vegas Sands hat aber nicht nur Begeisterung hervorgerufen: heftige Proteste von Umweltschützern und Anhängern der Bewegung der „Empörten“, die befürchtet, dass die Casino-Kleinstadt Prostitution und Kriminalität bis hin zur Mafia anziehen könnte.
Madrids Regierung jedoch hat das Projekt begeistert unterstützt; Wirtschaftskrise und Massenarbeitslosigkeit waren der Grund für Zugeständnisse wie Steuer-Sonderkonditionen, eine Lockerung der Vorschriften für den Kampf gegen die Geldwäsche sowie eine Ausnahmeregelung vom strikten Rauchverbot.
In Spanien gilt seit 2011 ein sehr rigides Rauchverbot in allen öffentlichen Gebäuden. Dieses bezeichnete die Sands-Gruppe als “tödlich für ein Casino“. Die spanischen Behörden wollen für EuroVegas eine Ausnahmeregelung einführen, die ausgewiesene Raucherzonen erlaubt.
Hohe Steuern
In Spanien werden Casinos mit 40 % auf ihren Reingewinn besteuert. Wie Pokerfuse meldete, konnte Sheldon Adelson die lokalen Behörden von einem Steuersatz von 10 % überzeugen; ein in Las Vegas gültiger Steuersatz, der der Sands-Gruppe wohl fette Gewinne in Aussicht stellt.
Geplanter Baubeginn für Euro Vegas ist 2013. Bis zur Fertigstellung werden knapp zehn Jahre angesetzt. Derzeit wird noch mit möglichen Investoren verhandelt. Bis spätestens 2015 sollte das gesamte Bauvolumen und alle staatlichen Konzessionen unter Dach und Fach sein.
Spanien wählt 2015 – die spanische Partido Popular unterstützt Euro Vegas – sollte also nicht abgewählt werden, sonst weht der Sands-Gruppe ein kräftiger politischer Gegenwind ins Projekt.