Die Spieltheorie im Vergleich zur harten Realität: Am 29. April lud NOVOMATIC in Kooperation mit den OÖ Nachrichten zur Podiumsdiskussion in das Wiener Novomatic Forum ein.
Es debattierten der ehemalige EU-Kommissar Prof. Günther Verheugen, der Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank OÖ, Dr. Heinrich Schaller, die Bauindustrielle Mag. Georgine Rumpler-Heindl, die Leiterin des Friedrich A. Hayek Instituts, Dr. Barbara Kolm und Prof. Rudolf Taschner (TU Wien). Moderiert wurde die sehr gut besuchte Veranstaltung von Dr. Christoph Kotanko (OÖ Nachrichten).
Das Wirtschaftsleben hat durchaus spielerische Elemente. Glück und Gewinn gehören zusammen wie Erfolg und Durchhaltevermögen. Doch es geht noch um viel mehr. Darin waren sich die hochrangigen Gäste aus Wirtschaft und Wissenschaft einig.
NOVOMATIC-Generaldirektor Dr. Franz Wohlfahrt eröffnete die Podiumsdiskussion und betonte: „Durch Glück alleine kann man noch nicht erfolgreich wirtschaften, aber ohne den glücklichen Zufall werden viele kreative Ideen nicht Wirklichkeit.
Im richtigen Moment sein Glück nutzen
Wer weltweit innovativ, erfolgreich und wettbewerbsfähig bleiben will, muss hart dafür arbeiten, seinen Spielraum kennen und im richtigen Moment sein Glück nutzen.“
Einen wissenschaftlichen Beitrag zu Beginn der Diskussion lieferte Prof. Rudolf Taschner mit seinen Ausführungen zur Spieltheorie. Diese sei eigentlich ein Teil der Mathematik und versuche, strategische Probleme zu lösen und optimale Lösungswege zu erarbeiten. „Die Grundregel: wenn ich spiele, muss ich auch verlieren können“, so Taschner zu den riskanten Spekulationen in der Finanzwelt.
Für den ehemaligen EU-Kommissar Prof. Günther Verheugen hat Glück insofern Einfluss auf erfolgreiches Wirtschaften, als „das Prinzip der Wette auch das Prinzip der internationalen Finanzmärkte“ ist.
Dr. Barbara Kolm, die Leiterin des Friedrich A. Hayek Instituts wies darauf hin, dass „man auch überregulieren kann – und genau das passiert zur Zeit in einigen Branchen.“
Als Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank OÖ stellte Dr. Heinrich Schaller die Frage, ob „es für Banken ein Insolvenzrecht geben sollte?“. Auf dem Podium fand er dabei Zustimmung.
Zockerei gehört zu den Instrumenten der Finanzwirtschaft
Mag. Georgine Rumpler-Heindl, geschäftsführende Gesellschafterin Heindl Immobilien, ergänzte dazu: „Die Zockerei gehöre zu den Instrumenten der Finanzwirtschaft, hier besteht Regelungsbedarf.“
Der Abend im Novomatic Forum gewährte einen praxisnahen und unterhaltsamen Blick auf die spielerischen Instrumente der Wirtschaft und regte zu interessanten Diskussionen an, wie die rege Publikumsteilnahme zeigte.
Einigung bestand darin, dass zwischen „Playern“ und „Gamblern“ unterschieden werden muss: Der Gambler ist nur ein Zocker, während die Player Wert auf Kreativität und Eigeninitiative legen.