Die Redaktion Spieler-Info.at erreichte ein Leserbrief des Österreichischen Hilfsvereins für Spielsüchtige, den wir an dieser Stelle gerne veröffentlichen.
Bei mir haben sich in den letzten Monaten über 180 Spieler gemeldet, die angaben, spielsüchtig zu sein und Rückforderungen in zweistelliger Millionenhöhe an den Novomatic- Konzern und andere Automatenbetreiber stellten.
Nach genauer Prüfung der Informationen konnten nicht einmal fünf Prozent genaue Verlustangaben beziehungsweise eine Dokumentation der Verluste vorweisen. Aufgrund des fehlenden Nachweises und der Unglaubwürdigkeit der angegebenen Daten ist eine Vertretung dieser Personen unmöglich. In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass bei einem Großteil der Spieler eine Spielsucht nicht gegeben ist, sondern vielmehr die Spielerei als Einkommensquelle gesehen wird.
Obwohl alle Spieler, die ich befragt habe, öfters größere Gewinne von einigen tausend Euro erzielt haben, haben diese durch ständiges Spielen auch große Verluste eingefahren, wohl wissend, dass Glücksspiel nicht mit einer Erwerbstätigkeit gleich gesetzt werden kann.
Die kolportierte Zahl von 60.000 bis 300.000 Spielsüchtigen ist durch keinerlei Tiefenstudie belegt. Dabei stellt sich ganz nebenbei die schlüssige Frage, wie man als unter 30-jähriger über 200.000 Euro zum Spielen aufbringen konnte.
Oftmals ist die Situation eines Menschen bereits prekär, ehe er sich im Glücksspiel versucht, um sich finanziell zu sanieren. Ein Suizidversuch ist daher meist nicht ursächlich der Spielsucht zuzuschreiben.
In großem Maße fehlt es den Spielern an Eigenverantwortung, wobei sie wissentlich ihre Angehörigen und Freunde gefährden. In den USA und in Canada gilt das Prinzip der Eigenverantwortung, was Klagen gegen legale Glücksspielkonzerne aussichtslos macht.
Vermeintliche Glücksritter wie www.automaten-klage.at, die Spielern große Hoffnungen auf enorme Rückzahlungen versprechen, glauben, ein gutes Geschäftsmodell entwickelt zu haben. Übrig bleiben in diesem Spiel – wie immer – die hoffnungsvollen Spieler.
Ich, Günther Wanker, Obmann des Österreichischen Hilfsvereins für Spielsüchtige, distanziere mich von derartigen Praktiken und stehe mit Rat und Tat Spielern und deren Angehörigen online zur Verfügung.
Österreichischer Hilfsverein für Spielsüchtige
Günther Wanker, Obmann
www.stop-gaming.com