Spiel-und Wettsucht wird als ein Zustand definiert, in dem ein Mensch beim Spielen die Kontrolle über die Dauer und die Höhe des Geldeinsatzes verloren hat. Er spielt solange, bis ihm kein Geld mehr zur Verfügung steht und er unfähig geworden ist, sich des Spielens zu enthalten. Ausdruck dessen sind eine hohe Frequenz und lange Dauer des Glücksspielens sowie hohe Geldeinsätze.
Spielsucht ist eine Krankheit. Bewährte Genesungsprogramme, die für den Betroffenen kräfteraubend und langwierig sind, können Menschen, die an dieser Sucht leiden, helfen. Geheilt kann die Krankheit nicht werden, aber sie kann zur Ruhe kommen.
Kann ein süchtiger Spieler mit dem Spielen aufhören?
Erst wenn der Spielsüchtige sich selbst die Sucht eingesteht, sich seiner Krankheit bewusst ist, kann die Hilfe beginnen und er mit dem Spielen aufhören.
Erkennt man Spielsucht?
Süchtige Spieler wenden sich erst dann an eine Hilfseinrichtung oder Anonyme-Spieler-Gruppen, wenn sie wirklich bereit sind zuzugeben, dass das Glücksspiel ÜBER SIE gesiegt hat.Viele können sich diese persönliche Niederlage meist erst viel zu spät eingestehen.
Was treibt einen süchtigen Spieler?
– Die Unfähigkeit, die Realität zu akzeptieren, führt zur Flucht in eine andere Welt – die Welt des Glücksspiels.
– Die emotionale Unsicherheit, denn ein süchtiger Spieler fühlt sich nur beim Spielen wohl, er braucht diese Wohlfühl-Umgebung.
– Das Verlangen nach dem Guten, das das Leben zu bieten hat. Unterbewusst meist ohnehin klar, dass das Spielen „schlecht“ ist – aber bereits zu besessen, um sich der Verantwortung zu stellen.
– Oft ist es auch die Sucht nach „Erfolg“, nach „Überlegenheit“ und der Süchtige würde alles tun, um dieses Bild von sich selbst aufrechtzuerhalten.
Traumwelt
Die Traumwelt, in der man großartige und wunderbare Dinge tut, sobald der ganz große Gewinn da ist, die Geschenke und der Luxus für die Angehörigen und Freunde, die wunderbaren Dinge nach dem großen Spielgewinn … verschiedene Motive treiben den Süchtigen.
Gewinnt der Spielsüchtige, spielt er weiter, um in seiner Traumwelt noch größere Träume zu träumen.
Verliert der Spielsüchtige, spielt er – besessen – weiter, bis seine Traumwelt zusammenbricht und er tut alles, um weiter spielen zu können – denn seine Traumwelt ist sein einziges Leben.
Spielsucht wird zum finanziellen Problem
Obwohl eine emotionale Erkrankung, die Problemen und Schwierigkeiten schafft, Partnerschaften, Familien, Arbeitsplätze und soziale Kontakte zerstört, führt Spielsucht meist auch in eine finanzielle Katastrophe.
Die Behandlung von Spielsucht ist daher meist nicht nur eine Behandlung der Krankheit selbst, sondern sie muss Werkzeuge und Hilfe beim Einstellungs- und Charakterwandel des Süchtigen anbieten, den der Betroffene bei sich selbst einleiten muss.
Denn es reicht schon der kleinste Anlass, um zum Glücksspiel zurückzukehren.
Ähnlich wie für einen trockenen Alkoholkranken reicht für einen süchtigen Spieler der erste Spieleinsatz – und er fällt in das alte, zerstörerische Suchtverhalten zurück.
Oft neigen süchtige Spieler dazu, sich nach einer längeren Periode der Abstinenz sich einmal selbst zu testen: Lotto, Toto, Tombola.
Doch jedes Mal sind die Folgen gleich: ein erster Schritt zurück in die Sucht.
Bild: Thorsten Pahlke / www.pixelio.de