Mit offenem Mund und staunenden Augen tut sich vor dem geneigten Leser großer Tageszeitungen ein wahres österreichisches Zentrum des Unvermögens, der Schlamperei und der politischen Interventionen auf.
Das Finanzministerium hat es gewagt (!), der monopolverwöhnten CASAG die letzten drei Casino-Konzessionen NICHT zu erteilen.
Ja, GEWAGT, das ist das einzig richtige Wort für diese „Unverfrorenheit“, welche eine bekannte Anwaltskanzlei nun „enthüllt“.
Folgt man deren Argumentation, besser gesagt folgt man der Argumentation der CASAG-Vorstände, so muss sich im österreichischen Bundesministerium für Finanzen wahrhaft Grausliches zugetragen haben.
Offensichtlich wurde dort binnen zweier Jahre das für derartige Entscheidungen langjährig bewährte, erfahrene Personal vollständig gegen Neulinge, Anwaltspraktikanten, der deutschen Sprache nicht mächtigen, von Vergabegesetzen keine Ahnung habenden Personen ausgewechselt.
NUR SO kann erklärt werden, weshalb das große Christbaumabräumen der CASAG-Lotterien-Gruppe mit gleich 12 (!) Casino-Konzessionen (nach zwei Ausschreibungen), der Lotterien-Konzession , der wertvolle Konzession für VLT-Geräte (WINWIN – 5.000 unbeschränkt spielende Geldspielautomaten in Österreich) und der alleinigen Internet-Konzession für win2day OHNE Fehler und OHNE größere Beschwerden der Mitbewerber über die Bühne gegangen ist, und zwar endgültig … JETZT aber, ganz plötzlich, drei NEUE Konzessionen NICHT der CASAG/Lotterien-Gruppe zuerkannt wurden.
Solche groben „Mängel“, „Fehleinschätzungen“ können doch wirklich nur völlig neue, unerfahrene Mitarbeiter gemacht haben, oder?
Es ist doch undenkbar, dass es die gleichen Damen und Herren waren, welche der CASAG-Lotterien-Gruppe Pfründe in Milliarden-Höhe sicherten, jetzt aber – EU schau runter – völlig „daneben“ liegen, wie die Anwälte des noblen Platzhirschen weismachen wollen.
Bemerkenswert auch, dass diesen mit großer Wahrscheinlichkeit stattgefundenen, totalen Wechsel der BMF-Mitarbeiter NIEMAND bemerkt hat!
Oder handelt es sich hier nur um ein „Spielchen“ der österreichischen Heuchler und Pharisäer mit großartigem Funktionärs-Background?
Wenn dies zutrifft, wird der Spuk ziemlich rasch beendet sein: die realen Chancen, die Casino-Bescheide tatsächlich zu hebeln, sind äußerst gering … abgesehen davon, einige Monate Zeit zu „gewinnen“.
Ähnliche Glücksspiel-Bescheide in Oberösterreich und Niederösterreich wurden serienweise beeinsprucht … wenige Monate später erhielt die Novomatic-Gruppe endgültig grünes Licht zu jener marktkonformen Bearbeitung des österreichischen Glücksspiel-Marktes, welche schon lange, lange Jahre überfällig ist: die Konzessionen wurden nach großem Säbelrasseln still und leise zu Gunsten der Novomatic-Gruppe bestätigt.
Wirklich überrascht hat Spieler-Info.at lediglich die Vergabe der Konzession für das Projekt „Schwarzenberg“. Bitte lesen Sie dazu den von Spieler-Info.at verfassten Bericht.