Spieler-Info.at hat aktuell in Kärnten recherchiert und festgestellt, dass in letzter Zeit der Betrieb illegaler Geldspielgeräte massiv zugenommen hat.
JEDER einzelne illegale Geldspiel-Apparat bringt nach Erfahrungswerten der Finanzpolizei ca. 7.000 Euro monatlichen Kasseninhalt. Dies zeigt das große gefährliche Potential des illegalen Automatenglücksspiels. Die Spieler sind damit ohne Spielerschutz, haben unkontrollierten Zugang, spielen auf nicht kontrollierten Spielprogrammen und werden damit meist betrogen.
Mit diesen Rechercheergebnissen hat Spieler-Info.at den Landeshauptmann von Kärnten, Mag. Dr. Peter Kaiser, konfrontiert und um seine Stellungnahme gebeten.
Landeshauptmann Kaiser hat in seiner Stellungnahme, die die Redaktion Spieler-Info.at heute erreichte, die Beobachtungen, wonach die Anzahl der illegalen Geldspielgeräte in Kärnten zuletzt wieder stark gestiegen ist, zum Anlass genommen, die zuständigen Behörden mit einer Überprüfung innerhalb der nächsten drei Wochen zu beauftragen.
Bis zum Jahresende 2014 sieht Kaiser die gesetzliche Unsicherheit als behoben an. Vorgesehen ist, dass in Kärnten maximal drei Bewilligungen für den Betrieb von insgesamt 465 Automaten ausgestellt werden: Zwei Bewilligungen für das Aufstellen von Glücksspielautomaten in eigenen Salons, eine für den Betrieb einzelner Geräte in Gaststätten.
Allerdings plädiert Kaiser für eine Verkürzung der Lizenzdauer von derzeit 15 Jahren auf 7 Jahre.
Anmerkung der Redaktion: Die von LH Kaiser angesprochene mögliche Verkürzung der Konzessionsperiode von bisher geplanten 15 auf nur 7 Jahre ist aus Sicht des notwendigen und nachhaltigen Spielerschutzes in der Praxis nicht sinnvoll.
Dort, wo der strenge Spielerschutz mit Zugangskontrollen bereits gängige Praxis ist (z.B. NÖ, OÖ), zeigte sich eine sehr lange „Gewöhnungsphase“ der Konsumenten. Immerhin muss jeder Konsument eines Spielangebotes sich ausweisen, registrieren lassen und hat auch während seines Automatenspieles strenge zeitliche Auflagen.
Die strengen Spielerschutzmaßnahmen bedürfen auch von Seiten der Industrie erheblicher Investitionen, z.B. Online-Anbindung an das Bundesrechenzentrum zwecks Kontrolle der Programmabläufe in Echtzeit.
Es wäre sinnvoll, diese Investitionen und die Rückbildung der Spielkultur langfristig zu ermöglichen, um einem parallelen, illegalen Angebot keine Chance zu geben, zumal die legalen Anbieter auch die Behörden durch zivile UWG-Klagen massiv unterstützen und das illegale Glücksspiel – wie z.B. erfolgreich in NÖ – zurückdrängen. Das bedarf eben einer mittelfristigem und nicht kurzfristigen gesetzeskonformen Perspektive.
Abschließend sprach Kaiser der Plattform Spieler-Info.at für den Einsatz im Kampf gegen die „Geisel illegales Glücksspiel“ seine Wertschätzung aus.