Die Redaktion Spieler-Info.at erreichte ein Leserbrief aus Kärnten, den wir gerne ungekürzt veröffentlichen.
„Sehr geehrte Damen und Herren,
als besorgter Bürger der Stadt Klagenfurt wende ich mich an sie, da ich bei meinen Recherchen auf Ihre Homepage gestossen bin.
Ich erlaube mir, Ihnen zu melden, dass im Raum Klagenfurt immer mehr online-Terminals entstehen, wo aus meiner Sicht illegales Glücksspiel betrieben wird. Dies z. B. in der Sankt Veiter Strasse 79 (ehemalig Corner Topwin). Ich habe auch, als verantwortungsvoller Bürger bereits Leserbriefe an die Printmedien gesendet. Ich verstehe nicht, dass die Behörden und die Landespolitik diesen „Wahnsinn“ der zum Ruin der erkrankten (spielsüchtigen) Personen führt, Einhalt gebietet.
Gemäß dem neuen Glückspielgesetz und der „Aktion scharf“ sollte dem kleinen Glückspiel gemäß diverser Berichte seit 01.01.2015 in Kärnten Einhalt geboten werden. In Tat und Wahrheit haben die findigen „Abzocker“ ein neues und überaus lukratives System entwickelt. Dies nennt sich: Online Terminal (z.B. ZipBuy). Es ist nun möglich, statt bisher 0,45 € bis 4.50 € pro Einsatz zu verlieren. Somit ist es nun real, binnen von Minuten 100e von Euro zu verlieren.
Es gibt zudem keine Kontrollen mehr (Zeitlimit, Legimitation ect.). Der Betreiber mit Lizenz hat seinen Sitz z.B. in Malta und somit entgehen dem Staat Millionen an Einnahmen. Zudem werden die Bürgerinnen und Bürger die ein Spielsuchtverhalten aufweisen, noch schneller in den Ruin getrieben.
Die Politik ist zum Schutze der Bevölkerung aufgefordert, SOFORT und mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln dem „drohenden Wahnsinn“ entgegenzutreten. Leider wurden wieder einmal Gesetze umgesetzt, die mehr Schaden als Nutzen anrichten. Ich ersuche dringend, alle Experten und auch die Landespolitiker ihren Schreibtisch zu verlassen, mit offenen Augen durch Klagenfurt zu schreiten und der Realität ins Auge zu schauen.
Besten Dank für Ihre Kenntnisnahme. Hans H.“
Anmerkung der Redaktion:
Aufgrund der rechtlichen Bestimmungen ist mit 31.12.2014 das Kleine Glücksspiel in Kärnten ausgelaufen. Seit 1.1.2015 dürfen noch die zwei vorläufigen Konzessionsinhaber auf die Dauer von einem den Weiterbetrieb ausüben.
Landeshauptmann Mag. Dr. Peter Kaiser hat in seiner Stellungnahme an die Redaktion Spieler-Info.at die Beobachtungen, wonach die Anzahl der illegalen Geldspielgeräte in Kärnten zuletzt wieder stark gestiegen ist, zum Anlass genommen, die zuständigen Behörden mit einer Überprüfung zu beauftragen.
Lesen Sie mehr:
Automatenglücksspiel in Kärnten: Konzessions-Provisorium für ein Jahr!
Illegale Spielautomaten in Kärnten: Landeshauptmann Kaiser hält Wort!