Im Rahmen eines Ermittlungsverfahrens der Abteilung für organisierte Kriminalität der Staatsanwaltschaft Essen und des Polizeipräsidiums Gelsenkirchen wurden in mehreren Städten Nordrhein-Westfalens und in fünf weiteren Bundesländern zeitgleich Haftbefehle und Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt.
Hintergrund ist die professionelle Manipulation der Software von Geldspielgeräten, um so Einfluss auf die Gewinnausschüttung zu nehmen. Insgesamt waren 125 Objekte betroffen. Der Schwerpunkt der Maßnahmen lag in NRW, insbesondere in Gelsenkirchen, wo eine Vielzahl von Durchsuchungsbeschlüssen vollstreckt wurde.
Bereits im März 2014 erhielt die Gelsenkirchener Polizei einen anonymen Hinweis auf die kriminellen Machenschaften im Bereich von banden- und gewerbsmäßigen Computerbetrugs. Ermittlungen wiesen auf eine strukturierte und organisierte Bande hin.
Drei verschiedene Veränderungen der Software konnten nachgewiesen werden. In der ersten Variante wurden Betreiber von Geldspielautomaten in die Lage versetzt die Gewinnquote zur ihren Gunsten zu verändern, wodurch es zu einer Schädigung zahlreicher Spieler gekommen ist.
Eine weitere Veränderung versetzt den Betreiber von Geräten in die Lage, selbst Geld aus den Automaten zu erspielen und den Staat um Steuereinnahmen zu betrügen.
Insgesamt wurden 125 Objekte durchsucht. Saarland, Niedersachsen, Baden-Württemberg, Bayern und Rheinland-Pfalz waren davon betroffen.
Der Schwerpunkt der Maßnahmen lag aber in NRW, wo allein in 25 Städten durchsucht wurde.
Sichergestellt wurden 3 Tresore, 800 Rechnereinheiten, 100 komplette Geldspielautomaten, 180.000 Euro Bargeld, zahlreiche Mobiltelefone und Computer, 1 PTB-Waffe, 2 Pkw und eine Vielzahl an Geschäftsunterlagen.
Laut ersten Ermittlungen beläuft sich die Schadenssumme auf einen großen 7-stelligen Eurobetrag. Neben den Durchsuchungen wurden insgesamt 6 Haftbefehle gegen die Mitglieder der Bande vollstreckt.