Wir alle sind Zeitzeugen eines großartigen unternehmerischen, aber auch politischen Wandels und einer großartigen unternehmerischen Leistung.
Österreich erlebt derzeit ein „Wunder“ an Wandlung, welches gar nicht hoch genug positiv gewertet werden kann.
Hier geht es nicht nur um unternehmerischen Weitblick und unternehmerischen Mut
Hier geht es um VIEL, VIEL mehr: Prof. Johann Graf und sein Novomatic-Management haben etwas geschaffen, was gerade jetzt, in dieser mieselsüchtigen, neidfördernden und unternehmerfeindlichen Zeit zahlreichen Jungunternehmern, auch erfahrenen Unternehmern und Managern, wieder Mut und Hoffnung gibt: JA, es ist möglich, in Österreich vom „einfachen Bürger“ zum Milliardär aufzusteigen.
JA, es ist vor allem aber auch in Österreich möglich, einen jahrzehntelang in fester Proporzklaue befindlichen Leitbetrieb zu „privatisieren“ und modernen, internationalen Marktmechanismen zum Sieg zu verhelfen.
Alle Österreicher – ob Medien, Politiker, Unternehmer, Mitarbeiter – kennen die stillen, machtpolitisch wirkungsvollen Regeln des funktionärsgesteuerten Großbetriebes.
Durch das breitest mögliche, jahrzehntelang gepflegte Netzwerk an Eigentümervertretern und Managern kommt keiner durch, der nicht dabei sein soll oder darf.
Wer das genau ist, bestimmen üblicherweise die Proporznetzwerker
Wehe dem – wehe der Organisation, wehe dem Unternehmen – welcher es wagt, diese Pfründe auch nur versuchsweise anzuknabbern oder ein Stück des Marktkuchens zu erhaschen.
Gnadenlos wird jeder gejagt, gehetzt, werden Dirty-Campaigns finanziert, wird versucht, dessen Image zu zerstören.
Ein riesiger Werbeetat, ein großer Spenden- und Fördertopf (steuerlich natürlich abgesetzt) schützt die Funktionäre und beeinflusst gnadenlos die ganze Republik.
Auch politische Unterstützung, insbesondere von pathologischen Verbotsfanatikern und Hofierern kommunistischer Wirtschaftsmodelle, ist jederzeit in Stellung.
Mit dieser Ausgangslage schien es unmöglich, das Flaggschiff dieses unmodern gewordenen Proporzes zu entern
Die wirtschaftspolitische Entwicklung, welche sich insbesondere auch bei der bisherigen Eigentümerstruktur bemerkbar machte, läutete still und in der Öffentlichkeit unbemerkt die Zeitenänderung ein.
„Zurück zum Kerngeschäft“ und modernes Management war die Ansage an die Zukunft, welche die bisherigen Eigentümer machten. Im glücklichen Wissen, Anteile an der CASAG-Lotterien-Gruppe „seinerzeit“ um „fast nichts“ bekommen zu haben, sahen sie den Zeitpunkt zum Verkauf gekommen.
Nur zwei Beispiele: Jene ca. 37 % Aktien-Anteil an der CASAG-AG, welche bisher die MÜNZE AG (Tochter der Österreichischen Nationalbank) hielt, wurden in den 90-er Jahren um umgerechnet 35 Millionen Euro erworben.
Die Österreichischen Lotterien wurden mit einem Stammkapital von umgerechnet 900.000 Euro (!) gegründet, entsprechend „teuer“ waren die einzelnen Anteile!
Durch Gewinnvorträge etc. bei gleichzeitiger regelmäßiger Gewinnausschüttung, entstand binnen etwa 25 Jahren eine Wertsteigerung, wie sie sonst nirgendwo zu finden ist.
Welchem Eigentümer solcher Anteile mit derart traumhaften Wertsteigerungen darf man verübeln, am Höhepunkt der Wertschöpfung Kasse zu machen?
Das ist nur die monetäre Seite der Medaille
Die andere Seite ist die Erkenntnis der bisherigen Eigentümer, dass dieses verschachtelte „eigentümerlose“ und funktionärsgesteuerte Konstrukt mit dazugehörigen Aufgriffs- und Stimmabgabeverträgen nicht mehr nach europäischen Normen und nach internationalen Maßstäben der Unternehmensführung langfristig und werterhaltend am Markt zu positionieren ist.
Klar ausgesprochen hat dieses Thema zuerst der Finanzminister: Dr. Hans Jörg Schelling (ÖVP) sprach sich für eine Vereinfachung der Eigentümerstruktur aus.
Dieser völlig richtige Ansatz zeigte dem Finanzminister jedoch bei tieferer Analyse, dass dieses Vorhaben sehr schwer umzusetzen ist.
Die privaten Eigentümer konzentrierten sich verständlicherweise auf die Optimierung des Kaufpreises. Jeder Vorstand der zahlreichen Eigentümer ist verpflichtet, das Firmeneigentum bestmöglich zu verwerten.
Damit entzog sich dem Finanzminister, welcher nicht lizitieren kann, eine Zugriffsmöglichkeit auf die weiteren Anteile.
Dieser Zugriff ist auch durch die verschachtelten Aufgriffverträge sehr eingeschränkt
Andererseits erkannte Finanzminister Schelling sehr bald, dass eine Doppelgleisigkeit zwischen der Republik als Konzessionsgeber und der Republik als Eigentümer nicht vertretbar ist. Alle Konzessionen sind nur auf Zeit vergeben, der Tag der Neuvergabe und der Neuausschreibung kommt sicher. Es ist schwer darstellbar, wie ein Finanzminister diese Hürde korrekt und fair nehmen kann.
Dr. Schelling und sein Ministerium erkannten auch, dass in Wahrheit der Konzessionsnehmer DIENER des Finanzministeriums ist. Es gibt KEINE Branche, welche mehr als 40 % (!) des Erlöses an den Finanzminister abführen muss – hinzukommen noch die üblichen ertragsabhängigen Steuern.
Diese Rolle des dienenden Steuerzahlers durch die erhöhte Miteigentümerschaft zu konterkarieren wäre nicht klug.
Das Ministerium kennt die äußerst komplizierten und umfangreichen Konzessionsbedingungen, insbesondere auch die strengen Regeln des Spielerschutzes.
Das Ministerium hat auch direkten Zugriff durch die Online-Anbindung JEDES einzelnen Geldspielautomaten in Österreich, welcher LEGAL aufgestellt ist.
Das Ministerium hat auch seine Kuratoren, welche in wichtige Leitbetriebe entsandt werden
Im Gesamten gesehen ist die legale Glücksspielindustrie in einem Maße vom BMF kontrolliert, welches kaum überbietbar ist.
Aus dieser Perspektive betrachtet ist die verstärkte Eigentümerrolle nicht gerade ideal, sie ist in Wahrheit kontraproduktiv.
Die MACHT der Kontrolle und der Lizenzvergabe (auch des ev. Entzuges bei massiven Verstößen) ist aus der Distanz zu den Eigentümern wahrlich größer und stärker.
Sich selbst zu kontrollieren ist nicht gerade ideal und auch nicht nach außen vertretbar.
Mit diesen Erkenntnissen schwand auch die Lust des Finanzministers und seines verlängerten Armes, der ÖBIB-Chefin Dr. Martha Oberndorfer, den Eigentumsanteil aufzustocken.
Ganz in Gegenteil wurde in letzter Zeit über eine Reduktion auf 25,1 Prozent nachgedacht – eine klare Sperrminorität innerhalb der CASAG-AG tut‘s auch, ist eine geäußerte Meinung.
Bleibt noch die Frage, wer könnte die paar Prozente von der ÖBIB übernehmen?
Diese Frage ist derzeit müßig, dazu gibt es innerhalb der CASAG klare rechtlich einwandfreie Vertragsbestimmungen: Die Mitaktionäre haben IMMER das Aufgriffsrecht.
Somit kann auch das BMF nicht wirklich endgültig entscheiden, WEM sie eventuell Aktien abgibt. Die bestehenden Aktionäre haben immer Vorrecht!
Natürlich muss das BMF, der Herr Finanzminister, jede Transaktion von Aktien gemäß den Konzessionsbestimmungen genehmigen
Dieses Genehmigungsrecht ist „passiv“, das BMF kann nur aus ganz bestimmten Gründen einen neuen Aktionär ablehnen, z.B. wenn dieser nicht nachweisen kann, woher er den Kaufpreis für die Aktien hat. „Aktiv“ genehmigen muss das BMF den neuen Aktionär NICHT.
Es muss aus den hier genannten Gründen dem Unternehmer Prof. Johann Graf und seinem Novomatic-Management, aber auch den Alteigentümern und deren Managern uneingeschränkte Hochachtung ausgesprochen werden, trotz dieser widrigen Voraussetzungen und trotz der verkalkten, komplizierten Eigentümerstruktur eine für Österreich und den Steuerzahler hervorragende Lösung gefunden zu haben.
Hier wird ein Weltkonzern der Glücksspielindustrie geschaffen. Sowohl Novomatic als auch die CASAG-Lotterien-Gruppe genießen einzeln weltweit größtes Ansehen.
Die heuchlerische, oftmals durch Neid und Konkurrenz der illegalen Betreiber angeheizte innerösterreichische Diskussion kann nicht für das weltweite Image dieser Konzerne als Basis herangezogen werden.
Prof. Graf schaffte mit der Übernahme der Mehrheit an der CASAG-Lotterien-Gruppe ein vorbildliches Meisterstück auf dem Wege zu „mehr Unternehmer-weniger Funktionäre“.
NUR dieser wirtschaftliche Pfad führt zum anhaltenden Erfolg
Die CASAG-Lotterien-Gruppe verfügt über exzellentes Know-How mit bestens geschulten und welterfahrenen Mitarbeitern und Managern.
Dieses Potential mit jenem der Novomatic, welches insbesondere in Forschung und Industrie, aber auch im gesamten Glücksspielmarkt international verankert ist, zu verknüpfen, ist eine unternehmerische Meisterleistung mit Weitsicht.
Die vertikale Kraft dieser Kooperation sichert Österreich tausende Arbeitsplätze, sichert Österreich nachhaltig die Versorgung tausender Familien und dem Steuerzahler laufende, sichere Abgaben.
Kein Zweifel, die Formalitäten der Übernahme werden noch einige Monate in Anspruch nehmen.
Kein Zweifel leider auch daran, dass die Meister der Mieselsüchtigkeit eifrig Stör- und Nebelgranaten werfen werden.
Das wird den Erfolg nicht schmälern
Die behutsame Zusammenführung des wichtigsten Kapitals, nämlich des humanitären Potentials mit jahrzehntelanger Erfahrung, die kluge Nutzung aller personellen Synergien und der verständliche Umgang mit den Mitarbeitern beider Konzerne wird die Basis für eine in die Wirtschaftsgeschichte eingehende Unternehmenszusammenführung bringen.
Gesichert ist schon jetzt der Optimismus, welcher von dieser bedeutenden unternehmerischen Entscheidung ausgeht. Jetzt können junge Unternehmer wieder hoffen: Ja, es ist möglich, in Österreich moderne Strukturen zu schaffen, ja, es ist möglich, in Österreich serös und nachhaltig zu verdienen und sich eine solide Existenz aufzubauen!
Diese Anerkennung sollte auch dem Finanzminister Dr. Schelling ausgesprochen werden, welcher in diesem Fall klug und behutsam einen heiklen, wirtschaftspolitisch vorbildlichen Weg eingeschlagen hat.