Norbert Blaichinger, der 58-jährige Autor des Buches „Hölle Spielsucht“ (Edition Irrsee, 19,80 EUR) hat mit betroffenen Spielern gesprochen. Einer von Ihnen sagt deutlich: „Job weg, Wohnung weg, Frau weg, Haft. Ich habe ein verpfuschtes Leben.“ Dieser Spieler (50) ist nur einer von enorm zahlreichen Spielsüchtigen in Österreich. Geschätzt wird auf etwa 65.000, die Dunkelziffer liegt vermutlich sehr viel höher.
Die Oberösterreichischen Nachrichten berichten, dass im Bezirk Vöcklabruck zuletzt eine konsequente Linie verfolgt hat um das Glücksspiel einzudämmen. So sagt Johannes Beer, Leiter der Sicherheitsabteilung der BH Vöcklabruck: „Wir haben in den vergangenen drei Jahren fünf Betriebsschließungen erreicht.“ Hunderte Spielautomaten seien beschlagnahmt und mehr als 100.000 Euro an Strafen verhängt worden. Allerdings gingen meist die kleinen Aufsteller ins Netz, während man an die mafiösen Strukturen im Hintergrund nicht herankomme. Albanien, Saudi-Arabien und Türkei werden von Bezirkshauptmann Martin Gschwandtner als Sitze der Hintermänner genannt. Und diese Hintermänner verdienen Unmengen mit illegalem Glücksspiel. Auch Autor Blaichinger weiß, dass illegale Automaten äußerst lukrativ sind und beachtliche Beträge einbringen: 10.000 Euro monatlich im ländlichen Bereich und 40.000 Euro in der Stadt laut Schätzungen.
Schwierige Rechtslage
Ein Punkt, der den Kampf gegen das illegale Glücksspiel maßgeblich erschwert, sei laut Gschwandtner die alles andere als einfache Rechtslage: „Wir können Verfahren einleiten, aber jeder Einspruch landet am Landesverwaltungsgerichtshof und der wartet auf eine Entscheidung des Verfassungsgerichtshofes. Dennoch nutzen wir alle gesetzlichen Möglichkeiten aus.“ Aktuell werden in Oberösterreich werden 500 illegale Automaten geschätzt, vor einigen Jahren waren es noch 4000. Das sind allerdings noch immer zu viele, daher kündigt auch die BH Vöcklabruck für 2017 wieder vermehrte Kontrollen an. Er kritisiert auch, dass die Gesellschaft ihre Verantwortung beim Glücksspiel nur halbherzig wahrnehme. „Einerseits zieht der Staat ca. 800 Millionen Euro jährlich an Steuereinnahmen aus dem Glücksspiel, dem gegenüber stehen aber Kosten für Therapie.“
Durch das Glücksspiel wird ungeheuer viel Leid verursacht und Familien werden ruiniert, das ist auch dem Bezirkshauptmann bewusst. „Wunder können wir keine verrichten, aber wir wollen die Problematik bewusst machen.“
„Hölle Spielsucht“ – Ihr Exemplar
Das ist auch Spieler-Info.at ein großes Anliegen, daher verschenken wir aktuell 10 Exemplare des Buches „Hölle Spielsucht“ von Norbert Blaichinger. Fordern Sie Ihr Exemplar jetzt unter kontakt@spieler-info.at an – die Auslieferung erfolgt nach Einlangen der Anforderungen, solange der Vorrat reicht.
Blaichinger Norbert: Prof., BEd, Pädagoge, Journalist, Publizist, PR-Berater; |