Michael Musalek, der Ärztliche Direktor des Anton-Proksch-Instituts Kalksburg in Wien, spricht im aktuellen Artikel der „Kleinen Zeitung“ über Risikofaktoren für eine Spielsucht, die große Gefahr des magischen Denkens – und wann die Heilungschancen besonders hoch sind.
So betont Musalek, dass jeder, der lange genug spielt, süchtig werden kann. „Wichtig ist, dass die Spielsucht allein kaum vorkommt. Es handelt sich zumeist um eine Komorbidität, eine Begleiterkrankung, sie ist also eingebettet in andere psychische Krankheiten wie Depressionen oder Angststörungen. Am Beginn steht meist ein großer Gewinn. Man hat das Gefühl, ich kann das, mir ist das Glück hold. Man spielt weiter, verliert, hört aber nicht auf, weil man versucht, die entstandenen Verluste wettzumachen. Das ist also kein Klischee. Gefährlich wird es dann, wenn man hoch dosiert spielt, also über seine eigenen finanziellen Verhältnisse, und regelmäßig, das heißt nicht nur ab und zu etwa ins Casino geht.“
Es gäbe vor allem drei wichtige Anzeichen, wo man als Partner, Freund, Arbeitskollege aufmerksam werden sollte:
1. Regelmäßigkeit des Spielens
2. Kontrollverlust. Das lässt sich anhand der folgenden Frage beantworten: „Hast du schon versucht, nicht spielen zu gehen, und bist daran gescheitert?“
3. Kommt es zu Schulden, muss sich der Betroffene regelmäßig Geld ausborgen? Kriminelle Handlungen, um sich das Geld zu beschaffen, sind allerdings eher die Seltenheit.
Chance auf Heilung liegt bei 80%
Musalek weiter: „Der Spielsüchtige weiß in der Regel, dass er süchtig ist, will das aber nicht zugeben – eine paradoxe Haltung. Man will nicht in das Label „Spielsüchtiger“ fallen, weil man dann etwa als unzuverlässig angesehen wird. Die Behandlung ist jedoch eigentlich hoch erfolgreich und wird ambulant oder stationär durchgeführt.“
Warum der bloße Verzicht auf das Spielen allein zu wenig ist, und welche Rolle die Frage der Geschäftsunfähigkeit bei Millionenklagen spielt, lesen Sie hier im gesamten Artikel in der „kleinen Zeitung“!