Wien.- Eine umfangreiche Reportage zum Illegalen Glücksspiel in Wien veröffentlicht der Falter in seiner jüngsten Ausgabe vom 22.11.2017. Ähnlich wie bei der Kurier-Reportage über eine Razzia im Oktober begleitet ein Falter-Reporter das Team von Finanzpolizei und Wega bei einem Einsatz und umreißt das Szenario der illegalen Szene.
Aufschlussreich sind insbesondere die Aussagen des BMF-Einsatzleiters Andreas Halla, der von einer „Automatenmafia“ sprichtt, die in Wien etwa „40 bis 70 illegale mit 300 bis 500 Automaten“ betreibe. Laut Halla werfe ein solcher Automat etwa 7.000.- Euro Gewinn pro Monat ab.
Die begrenzten personellen Ressourcen der Exekutive sei auf private Initiativen wie „Spieler-Info“ angewiesen, um die höchst veränderliche Szene des rechtswidrigen Automatenglücksspiels konsequent beobachten zu können:
Der Kampf gegen das illegale Glücksspiel in Wien beginnt in vielen Fällen bei einem Mann namens Gert Schmidt. […] Gert Schmidt hat Ermittler angestellt und beschäftigt Privatdetektive, um illegale Lokale aufzuspüren. Schmidt zeigt die Betreiber dann bei der Finanzpolizei an und veröffentlicht die Adressen der Lokale auf seiner Webseite.
Neben der Schwierigkeit, volatile Firmenkonstruktionen mit wechselnden Geschäftsführern rechtlich zu belangen, ist mit der Platzierung illegaler Automaten „in Hinterzimmern türkischer und orientalischer Kultur- und Geselligkeitsvereine“.
Links:
- Glück im Hinterzimmer. Reportage von Lukas Matzinger. Falter 47/17, S.39-41.
- Archiv Spieler-Info: „Kurier“: Wiener Razzia zeitigt Erfolg, 13.10.2017