Das Wirtschaftsmagazin „trend.“ (Ausgabe 25/2018, S. 7) berichtet, dass die tschechische Sazka Group nach einer herben Niederlage gegen eine österreichische Allianz bei den Casinos nun ein Finanzproblem hat.
Der größte Casinos-Aktionär (gut 38 Prozent) hatte eine Liste mit zwölf Aufsichtsratsmitgliedern vorgelegt, die er in der Hauptversammlung der Casinos Austria AG Mitte der Woche mit Stimmenmehrheit durchdrücken wollte. Darunter fand sich kein einziger Vertreter der staatlichen Beteiligungsholding ÖBIB, dafür neun von der Sazka nominierte Leute. Ein Affront gegenüber dem Finanzminister.
Schon zuvor hatten die Tschechen ihre Vorstellungen den Mitgesellschaftern in einem Brief mitgeteilt und sich darauf berufen, dass sie die Mehrheit der Stimmrechte in der HV kontrollieren – was sich aber als Trugschluss herausstellte. Denn der Glücksspielkonzern Novomatic (17,2 Prozent an den Casinos) hielt sich nicht an die Stimmrechtsbindung, die er vor einigen Monaten mit der Sazka abgeschlossen hatte. Unter Federführung von Finanzminister Hartwig Löger und seinem Generalsekretär Thomas Schmid wurde im Vorfeld eine österreichische Mehrheit organisiert, um die Machtübernahme der Tschechen zu verhindern. Vertreter der Bundesregierung wurden dafür sogar bei Novomatic-Gründer Johann Graf vorstellig.
Der Aufsichtsrat wurde schließlich exakt nach dem vereinbarten Schlüssel gewählt: fünf Mitglieder der Sazka, vier der ÖBIB, zwei der Novomatic, ein Kontrollor von Schellhammer & Schattera. Präsident bleibt Raiffeisen-Manager Walter Rothensteiner. Von der Sazka zog CEO Robert Chvatal ins Präsidium ein.
Alle weiteren Details und Hintergründe lesen Sie bitte in dem Bericht im Anhang nach:
Anhang:
- Skurriler Casino-Kapitalismus (pdf), trend. – Das Wirtschaftsmagazin, Ausgabe 25/2018