Laut des aktuellen Berichtes der Kleinen Zeitung muss Novomatic 2,5 Millionen Euro einem Spielsüchtigen zahlen, urteilte ein Gericht. Der Fall wirft Licht auf eine Schattenwelt mit wenigen Gewinnern und vielen Verlierern. Besonders die Zahl der Spielsüchtigen im Netz steigt.
Das Geld, das er hatte, steckte er in die Automaten: jeden Tag, stundenlang, bis alles weg oder er einfach zu erschöpft war, um weiterzuzocken. Einmal verspielte der Mann 13.000 Euro innerhalb von 45 Minuten.
Sein Fall wurde vor dem Landesgericht Wiener Neustadt verhandelt. Er hatte den Glücksspielkonzern Novomatic geklagt. Das Gericht gab ihm recht. Die Rekordsumme von rund 2,5 Millionen Euro muss der Konzern dem Spielsüchtigen zurückzahlen, wurde gestern bekannt. Der Kläger konnte dem Gericht beweisen, dass er in Wien zwischen 2002 und 2012 derart viel Geld an Novomatic-Automaten verspielte: Er hatte seine und die Kreditkarte seiner Frau belastet, Geld aus der Kassa seines Geschäfts genommen, worüber er Aufzeichnung führte. Und dann waren da noch Geschenke seiner Eltern und seines Bruders. Der Mann ist spielsüchtig, urteilte ein Gutachter. Novomatic hätte ihn nicht an die Automaten lassen dürfen. Das Gericht kam außerdem zu dem Schluss, dass die vom Kläger benutzten Maschinen zu viel Geld ausgespuckt und zu hohe Einsätze akzeptiert hätten. Das verstoße gegen das Glücksspielgesetz.
Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Novomatic hat Berufung eingelegt.
Das Urteil und die Verfahrensführung weisen unserer Ansicht nach viele offensichtliche Mängel auf,
hieß es gestern in einer Stellungnahme des Konzerns gegenüber der Kleinen Zeitung. Der Betrieb der Automaten sei laut Novomatic rechtens gewesen. Das Spielverhalten des Mannes habeman nicht nach den „heutigen Standards“ überprüfen können, da damals noch anonym gespielt wurde, ließ man dazu wissen.
Alle weiteren Hintergründe dazu lesen Sie bitte im Anhang nach.
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