Laut der aktuellen Onlinemeldung des ORF Vorarlberg geht die Vorarlberger SOKO-Glücksspiel weiter gegen illegale Spielhöllen vor. Es gelingt zwar, viele Lokale zu schließen und den sichtbaren Teil des illegalen Glücksspiels zurückzudrängen. Doch die Betreiber sind erfinderisch. Und wehren sich mit brutalen Methoden.
Durch den hohen Kontrolldruck weichen die Betreiber immer mehr in Hinterzimmer aus und erschweren den Behörden den Zutritt durch Kameras, versteckte Räume und sogar durch Stromschläge und sogar Reizgas-Angriffe, sagt Martin Amon, Leiter der Finanzpolizei für Tirol und Vorarlberg. Die Betreiber agierten mehr und mehr im Verborgenen, die Polizei brauche zunehmend Glück.
Wie beim größten Aufgriff im Vorjahr: Erst durch den Raub der Tageslosung entdeckte die Polizei das Spiellokal im Hinterzimmer. 13 Geräte wurden beschlagnahmt. Die weiteren Ermittlungen zeigten, dass die Angestellten illegal beschäftigt wurden und vor Ort nur Strohmänner angetroffen wurden. Das sei typisch für die Szene, so Amon – mehr zu den Methoden, um Kontrollen zu erschweren in Cobra stürmt illegales Wettlokal.
Hintermänner bleiben im Verborgenen
Die Verantwortlichen verschleierten ihre Identität. Die Lokale werden laut Amon offiziell von ausländischen Gesellschaften betrieben, die Geschäftsführer einsetzen, die nach jeder Razzia ausgetauscht werden. Die Gewinnspannen seien enorm, da würden Geldstrafen von bis zu 60.000 Euro pro sichergestelltem Gerät kaum ins Gewicht fallen.
Im ersten Quartal des Jahres gab es in Vorarlberg bereits zwölf Kontrollen, im Vorjahr waren es 102 Razzien, bei denen 17 Geräte beschlagnahmt und 15 Lokale geschlossen wurden. Erst Anfang April hat die Finanzpolizei bei einer Schwerpunktaktion gegen illegales Glücksspiel in ganz Österreich 129 Geräte beschlagnahmt – mehr dazu in Schlag gegen Glücksspielmafia gelungen. 2017 hatte der Vorarlberger Landtag strengere Gesetze im Kampf gegen illegales Glücksspiel beschlossen.
Quelle:
- Illegale Glücksspielmafia wird immer brutaler, ORF Vorarlberg, 10.04.2019