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Thailändische Online-Glücksspiel-Kunden von massivem Daten-Leak betroffen

Bild © CC pixabay (Ausschnitt)
Bild © CC0 Creative Commons, Pixabay (Ausschnitt)

Thailands staatliche Computer-Sicherheitsagentur hat am Mittwoch Informationen über ein massives Daten-Leak veröffentlicht, von dem bis zu 3,3 Millionen Nutzer von Online-Glücksspiel-Seiten betroffen sein könnten.

Wie das „Thailand Computer Security Coordination Center“ (ThaiCERT) mitteilte, sei ein unischeres Datenbanksystem, „das sich mit Glücksspiel-Seiten überlappe“ für die unzulässige Weitergabe sensibler Personen-Daten verantwortlich.

Durch das Leak seien insgesamt Informationen von bis zu 41 Millionen Individuen in die Hände unautorisierter Dritter gelangt.

Besonders gefährdet von dem Datenverlust seien all jene, die in der Vergangenheit Transaktionen zu Online Casinos tätigten. Laut Sicherheitswarnung der Regierungsbehörde könnten Informationen wie Nachnamen, Vornamen, Telefonnummern, Personalausweisnummern, Geburtsdaten und Bankkontonummern von Kriminellen genutzt werden.

Welche Online-Glücksspiel-Seiten konkret von dem Leak berührt worden, teilte ThaiCERT nicht mit.

Sicherheitsbehörden machen mobil

Um das große Risiko, welches das Daten-Leck darstellt, zu reduzieren, mobilisiert die ThaiCERT derzeit Kräfte, um die Ursache des Leaks festzustellen und alle betroffenen Websites zu identifizieren. Auf diese Weise sollen weitere Leaks, die Daten-Eigentümer, staatliche Agenturen oder juristische Personen tangieren könnten, ausgeschlossen werden.

Zudem will die ThaiCERT (Link auf Englisch) eng mit der Bank of Thailand zusammenarbeiten, um finanzielle Gefahren für Konteninhaber zu minimieren. Das Finanzinstitut gab am Mittwoch ebenfalls ein Statement zum Daten-Leak ab, in dem Kreditkartenkunden, die das Zahlungsmittel für Überweisungen an Online Casinos nutzten, aufgefordert wurden, besondere Vorsichtsmaßnahmen zu treffen.

Das sicherste Mittel sei, die betroffenen Karten gar nicht mehr zu verwenden, wie Chanthawan Sucharitkul, Gouverneurin der Bank of Thailand, mitteilte:

„Wenn sie [die Online Casino-Nutzer. Anm. d. Redaktion] ihre Kreditkarteninformationen an diese Websites gegeben haben, sollten sie die Karten umgehend sperren lassen.“

Ferner sollten die Bankkunden gegebenenfalls ihre Passwörter für Online Banking und Mobile

Banking wechseln und auf „verdächtigen Kontakt“ via Telefon und Email achten.

Cyber-Sicherheit rät zur Vorsicht

Auch ThaiCERT rät thailändischen Online-Spielern zu besonderer Achtsamkeit. Nutzer sollten Personen überprüfen, die sie über Telefon, Email und Social Media kontaktieren. Überdies sollten alle Kredit- und Debit-Karten gesperrt werden, die von Konteninhabern zur Einzahlung bei Online Casinos genutzt worden sind.

Informationen wie Ausweisnummern, Bankdaten und Kreditkartennummern, die häufig zur Account-Verifizierung bei Online-Glücksspiel-Seiten verwendet werden, sollten nicht länger an diese übermittelt werden.

Sorge trotz Verbots

Dass sich die staatlichen Sicherheitsorgane und die Bank of Thailand um die Sicherheit von 3,3 Millionen Online-Glücksspiel-Nutzern sorgen, scheint auf den ersten Blick paradox.

Schließlich ist die Mehrzahl der Glückspiele in Thailand offiziell verboten. Das Online-Glücksspiel fällt ebenso unter die Restriktion. Ausnahmen bilden einzig die staatliche Lotterie und Pferdewetten.

Für Schlagzeilen sorgten in der Vergangenheit immer wieder spektakuläre Razzien wie die in einem Bridge-Club in Pattaya im Jahre 2016. Die Polizei stürmte das Etablissement und nahm dabei 32 Spieler fest. Darunter auch zahlreiche Touristen aus west-europäischen Staaten.

Trotz des harten Durchgreifens gegen das illegale Glücksspiel, wird abseits staatlicher Kontrollen noch immer gespielt. Besonders populär seien dabei sogenannte „Untergrund Lotterien“, die laut einer Studie des Chulalongkorn University’s Social Research Institute zu den beliebtesten Formen des Glücksspiels gehörten und wesentlich größere Preise als die Staatslotterie offerierten.

Der Weg in den virtuellen Raum

Um Razzien und Anklagen zu entgehen, verlagerten manche Glücksspiel-Anbieter ihre Angebote in das Internet. Dies allerdings nicht immer mit Erfolg: Im Jahre 2018 verhaftete die thailändische Polizei 11 Personen, denen der Vorwurf des illegalen Online-Glücksspiels zur Last gelegt wurde.

Die Verhafteten seien am Betrieb der Internet-Seite Slot555 beteiligt gewesen, die von der thailändischen Hauptstadt Bangkok operiert haben soll.

Wie unsicher die personenbezogenen Daten in den Händen unlizenzierter Online-Glücksspielmarken sein können, zeigen die aktuellen Meldungen über das riesige Daten-Leak. Womöglich könnte allein ein staatlich regulierter, legaler Online-Glücksspielmarkt bessere Kontrollen und damit mehr Sicherheit für Spieler bieten.

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