Am Donnerstag berichtete die Abteilung für Casinos und Glücksspiel des dominikanischen Finanzministeriums, dass die Finanzpolizei des karibischen Inselstaates bei ihrer jüngsten Razzia 2.387 Gerätschaften aus illegalen Glücksspiel-Hubs beschlagnahmt und zerstört hat.
Damit seien bis Dato in diesem Jahr fast 20.000 elektrische Geräte, die für illegale Glücksspiele genutzt worden sind, von der Finanzpolizei konfisziert worden. Dazu zählten Spielautomaten, Zahlungsgeräte, Internetrouter, Drucker und Handys.
Großrazzia und Massenverschrottung
Die Dominikanische Republik ist vielen als tropisches Urlaubsparadies bekannt und vor allem wegen ihrer weißen Sandstrände und dem kristallklaren Meer sehr beliebt. Doch der Staat auf der zweitgrößten karibischen Insel ist mittlerweile auch wegen seiner vielen Casinos und weiterer legaler Glücksspielangebote für Touristen sehr interessant.
Während der legale Glücksspielsektor der Insel blüht, kämpft gleichzeitig jedoch das Finanzministerium seit Jahren gegen das illegale Glücksspiel hinter verborgenen Türen. Mehrmals im Jahr führt die Finanzpolizei daher Razzien durch, vorwiegend in den größeren Städten Gran Santo Domingo, La Vega, Puerto Plata und San Cristòbal.
Wie die Abteilung für Casinos und Glücksspiel des Finanzministeriums am Donnerstag erklärte, habe die Polizei in dieser Woche insgesamt 2.387 Geräte konfisziert, die mit dem illegalen Glücksspiel in Verbindung stünden.
Dazu zählten unter anderem 436 illegale Geldspielgeräte, 218 Internetrouter, 932 Drucker, 740 Zahlungsgeräte, 25 elektronische Lottoterminals und 36 Handys. Im Rahmen dieser Razzia wurden sämtliche Gegenstände in einem Lager in Santo Domingos Stadtteil Villas Agrícolas zerstört.
Das Glücksspiel in der Dominikanischen Republik ist heute weitgehend legal. Zuständig für die Lizenzvergabe ist dabei die Abteilung für Casinos und Glücksspiel des Finanzministeriums. Heute gibt es auf dem zum Staat gehörigen Teil der Insel 38 Casinos und zahlreiche Stellen für Sportwetten oder Lotto.
Das Online Glücksspiel ist grundsätzlich seit 2006 legal, doch erst im Jahr 2011 wurde die erste Lizenz vergeben. Diese sicherte sich der Spielhersteller Amaya, der bisher als einziger Lizenznehmer in der Dominikanischen Republik operiert.
Illegales Glücksspiel im Paradies
Bei ihren Razzien nimmt sich die Polizei immer wieder Lotterie- und Sportwettengeschäfte sowie Lebensmittelläden und Cafés vor.
Allein in diesem Jahr seien auf diese Weise bereits 8.967 Gerätschaften beschlagnahmt worden, erklärte Omar Fernández, der Leiter der Abteilung für Casinos und Glücksspiel, gegenüber dem Nachrichtendienst CDN [Link und Video auf Spanisch].
Insgesamt hätte die Finanzpolizei über die Jahre sogar 19.889 illegal genutzte Geräte eingezogen. Bis auf die Geldspielgeräte würden nicht immer alle elektronischen Geräte zerstört. Fast 9.500 von ihnen seien beispielsweise an Bildungseinrichtungen oder religiöse und soziale Institutionen gespendet worden.
Fernández erklärte, dass der Kampf gegen das illegale Glücksspiel längst nicht gewonnen sei. Die Polizei sei ganzjährig damit beschäftigt, Razzien durchzuführen und sich um die Entsorgung beschlagnahmter Gegenstände zu kümmern.
Die Casinos des Inselstaates seien vom illegalen Glücksspiel nicht betroffen. Dort seien die Kontrollen und Sicherheitsvorschriften deutlich rigoroser als in Wettbüros und Lottostellen.
Millionen verlorener Steuergelder
Ein großes Problem der illegal aufgestellten Spielautomaten sei vor allem, dass die Betreiber auf diesem Wege die für die Maschinen geltende Steuerpflicht umgingen. Dadurch gingen dem Staat mehrere Millionen im Jahr verloren.
Wie man dem Glücksspielregelwerk des Finanzministeriums entnehmen kann, wird darüber hinaus auch die geforderte Verwaltungsgebühr von 7.600 Pesos pro Gerät, welche zum Erhalt einer Lizenz gezahlt werden muss, umgangen.
Bevor ein Gerät in Betrieb genommen werden darf, müssen die Betreiber des Weiteren zahlreiche Angaben machen. Im Regelwerk heißt es dazu:
Bei der Antragstellung muss die Anzahl der Geldspielgeräte, deren Marken, Modelle und Seriennummern dem Finanzministerium präzise mitgeteilt werden. Dabei müssen auch Details zum genauen Standort und der Ausrichtung der Geldspielgeräte angegeben werden.
Während zahlreiche illegale Betreiber diese Gesetze ignorieren, zahlen die Casinos im Vergleich pro Jahr 3 Mio. dominikanische Pesos (knapp 51.000 Euro) in Form von Steuern allein durch die Einnahmen aus Spielautomaten.
Wie die Zeitung Diario Libre erklärte, sei es daher auch von großem Interesse für die Casinos, die illegalen Betreiber zu stoppen. Diese finanzierten daher im Rahmen einer gesonderten Steuer in nicht unwesentlichen Teilen die Razzien und anschließenden Entsorgungen beschlagnahmter Spielautomaten mit.
Quelle:
- Casinoonline, 27.10.2019, https://www.casinoonline.de/nachrichten/gluecksspiel-razzia-domrep-finanzpolizei-30604/