Hilfe anzunehmen kann schwer sein, besonders für Menschen die in die Glücksspielsucht gerutscht sind. In bestimmten Situationen, wenn man etwa beim Spielen wieder einmal sein ganzes Gehalt verspielt hat, oder auch wenn die Beziehung kurz vor dem Ende steht, sind spielsüchtige Menschen bereit Hilfe anzunehmen. Doch Vorsicht, diese Bereitschaft hält meist nur sehr kurze Zeit.
Im Institut Glücksspiel & Abhängigkeit wird Menschen mit der Erkrankung Glücksspielsucht geholfen. Man kennt das kurze Zeitfenster in der Hilfe angenommen werden kann sehr genau. Meist sind es nur wenige Minuten oder Stunden. Kontakt zur nächstgelegenen Beratungsstelle wird aufgenommen. Die Anrufe beginnen damit, dass jemand sagt „Ich habe ein Problem und weiß nicht mehr weiter. Es ist alles verspielt.“ – so Julia Lanz, die seit 2016 im Institut tätig ist. Viele Anrufer finden dann jedoch nicht den Weg in die Beratungsstelle des salzburger Instituts. Sobald die Sucht sich wieder entfaltet verschwinden die Absichten sich helfen zu lassen. Der Weg ins Casino ist wieder näher als der Weg in die Beratungsstelle, das Spiel geht weiter.
Die Lösung lag nahe. Das Rapid Intervention Team (RIT) wurde gegründet. Ein Team das bereits wenige Minuten nach dem Anruf am Weg für ein Erstgespräch zum Hilfesuchenden ist. Tatsächlich fanden nach einem ersten sofort stattfindenden Gespräch später deutlich mehr Menschen den Weg in die Beratungsstelle. Der Haken an der Sache: Mit dem PKW des Instituts dauerten die Wege zu den Hilfesuchenden einfach viel zu lange. Stadtverkehr, Staus und Baustellen verursachten lange Wegzeiten. Ein Zeitverlust der oft auch einfach zu groß war. Speziell wenn Menschen am Telefon ernsthaft angekündigt haben sich das Leben nehmen zu wollen, oder wenn Behörden das Team angefordert haben.
Das Budget des RIT erlaubt es nicht ein Motorrad anzuschaffen mit dem man flink ans Ziel gelangt. „Wir haben dann unser Glück bei Yamaha gefunden und sind dankenswerterweise auf offene Ohren gestoßen.“ – sagt Julia Lanz mit einem Lächeln im Gesicht. Yamaha Motor Austria stellte den Rettern einen Yamaha Tricity 125 zur Verfügung. Mit dem dreirädrigen Roller schafft man nun binnen kurzer Zeit den Weg zum Hilfesuchenden. Stadtverkehr, Staus und Baustellen lassen sich schnell und einfach durchfahren. Die Mitarbeiter des RIT haben den Führerschein (Code111) absolviert und sich in Erster Hilfe und Krisenintervention fortbilden lassen. Seit 01.10. ist das RIT für Privatpersonen, Rettung und Polizei abrufbar.
Rapid Intervention Team
0662 87403040
https://www.spielerschutz.eu/hilfesuchende/unterstutzungsleistungen