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Casino-Affäre: NEUE ANONYME Strafanzeige am 20.7.2020 bei WKStA eingelangt

Casinos Austria © CC Wikimedia Ralf Roletschek

Eine bisher geheime, neue anonyme Strafanzeige liegt der WKStA seit Kurzem vor. Die darin erstellten Vorhalte sind in der Glücksspielbranche weitgehendst keine wirklichen Neuigkeiten, sondern seit Jahren bekannte Themen, welche bisher unter vorgehaltener Hand diskutiert wurden.

Die „Gesetzeswünsche“ der CASAG-Lotterien-Gruppe wurden in der Ära des legendären „Generaldirektors“ Dr. Leo Wallner kultiviert und wegen der engen personellen Verflechtungen zwischen CASAG-Lotterien-Gruppe und der Republik Österreich und den namhaftesten österreichischen Banken in der gesamten Glücksspielbranche als „unvermeidbar“ hingenommen.

Das Glücksspielmonopol war lange Jahrzehnte auch in der Praxis ein „Gesetzesvorschlagsmonopol“ zu Gunsten der CASAG-Lotterien-Gruppe. Personelle Entscheidungen wurden grundsätzlich nach der politischen „Farbenlehre“ und dem jeweiligen Einfluss eines Aktionärs getroffen:

Die ehemalige („rote“) PSK, welche damals die CASAG-Anteile aus dem ehemaligen „Verkehrsbüro“ übernommen hat, setzte prompt ihren in der Glücksspielbranche völlig unerfahrenen Mag. M., als deren Vertreter in den Vorstand der CASAG-Lotterien-Gruppe. Schon wenige Jahre später wurde das Vertragsverhältnis „einvernehmlich“ gelöst, mit ca. 8 (!!) Millionen Euro an Abfertigungszahlungen.

Auch im Aufsichtsrat wurden nur Vertreter der jeweiligen politischen Gruppierung eingesetzt: Besondere Aufmerksam erzielte jener Aufsichtsratsvizepräsident, der SPÖ nahestehend, welcher nunmehr zu den höchstdotierten Pensionisten Österreichs mit etwa 45.000 Euro Gesamtpension, netto, monatlich zählt. Er wurde von der Münze-AG, der Tochter der Nationalbank, welche lange Jahre maßgebliche Anteile an der CASAG-Lotterien-Gruppe hielt, in den Aufsichtsrat der CASAG-Lotterien-Gruppe entsandt.

Die aktuelle kritische Situation der CASAG-Lotterien-Gruppe wurde aber mit der Bestellung des Dr. Karl Stoss eingeleitet.

 

Dr. Karl Stoss / Bild © Casinos Austria AG

Dr. Stoss, der ebenfalls bis zu seiner Nominierung als Vorstandsvorsitzender der CASAG-Lotterien-Gruppe keinerlei Erfahrung in der Glücksspielindustrie hatte, stellte die entscheidenden Weichen, welche nunmehr, im Jahre 2020, anstelle eines der größten Glücksspielkonzerne der WELT – nämlich die Kooperation zwischen der CASAG-Lotterien- und der NOVOMATIC Gruppe – ein mit roten Zahlen kämpfendes, schrumpfendes CASAG-Lotterien-Unternehmen mit tschechischen Mehrheitseigentümern hinterließen.

 

 

Bereits VOR offiziellen Kaufverträgen zwischen CASAG-Aktionären und der NOVOMATIC-Gruppe verkündete Dr. Stoss in engem Kreis: „Die NOVOMATIC“ wird in meiner Ära niemals bedeutender Aktionär – das österreichische KARTELL-Gericht wird das nicht zulassen“. Hier muss allerdings festgestellt werden: Dr. Karl Stoss und der Chef des Kartellgerichtes sind langjährige Freunde, beide aus den westlichen Bundesländern und emsige, gemeinsame, Wanderer.

Die bedeutendste Frage, ob ein MONOPOL überhaupt dem Kartellrecht unterliegt, ist nach wie vor nicht wirklich geklärt. Dass Monopol schließt aus gewissen Gründen den Wettbewerb weitgehendst aus. Ein von der Kartellbehörde bei einer in der Öffentlichkeit wenig bekannten deutschen Firma (angeblich ein immer wieder eingesetzter Gutachter des Kartellgerichtes) in Auftrag gegebenes Gutachten kam zu jenem Schluss, welcher dem Kartellgericht als Basis ihres Urteiles diente , wonach NOVOMATIC nur beschränkt CASAG-Aktien übernehmen darf.

Kurz zusammengefasst: „Die NOVOMATIC- hat zwar in Österreich kein Vollcasino, aber in der Tschechei – das ist ein Konkurrenzproblem“ (sic!)

Damit war die Vision der „WELTWEIT größten, rein österreichischen Glücksspielindustrie“, die einzigartige GELEGENHEIT, wieder einen österreichischen weltweit marktführenden Konzern zu schaffen, dank der eifrigen Tätigkeit des Dr. Karl Stoss begraben. Zum Schaden der CASAG-Lotterien-Mitarbeiter, zum Schaden des österreichischen Steuerzahlers.

Mag. Dietmar Hoscher / Bild © Casinos Austria AG

Persönliche Verlierer dieser Vision über den weltgrößten Glücksspielkonzern waren von Anfang an klar: Dr. Karl Stoss und Mag. Dietmar Hoscher, von deren Leistung einige wichtige, entscheidende Personen nicht überzeugt waren. Ganz zum Unterscheid zu den Aufsichtsratsmitgliedern, welche zumeist von sich aus bereit waren, ihre Funktion zur Verfügung zu stellen.

 

 

 

Ebenso eifrig kümmerte sich Dr. Karl Stoss um den Verkauf des repräsentativen Juwels der CASAG-Lotterien-Gruppe, welches auch gleichzeitig Größe und Macht repräsentierte: Das wunderschöne Palais am Dr. Karl-Lueger-Ring. Es wurde dann – ziemlich geheim – an eine Stiftung verkauft. Dr. Karl Stoss „zog das durch“, andere Vorstandsmitglieder und in die Verkaufsverhandlungen Eingeweihte, waren mit dem erzielten Kaufpreis alles andere als zufrieden.

CASAG Palais – Dr. Karl Luegerring / Bild © Erich Schmid / CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons

Derartige große Leistungen wurden, nach CASAG-Lotterien-Art, großzügig entlohnt: Auch Dr. Karl Stoss kassierte mehrere Millionen zum Abgang.

Allerdings schaffte es Dr. Karl Stoss, das für ihn wichtigste Gut, nämlich das langjährige, internationale, Prestige bringende Amt im Olympischen Komitee auch weiterhin – eher für „ewige Zeiten „– mitzunehmen.

Dr. Leo Wallner hat sich strategisch klug in dieses Komitee hineingesetzt, die finanzielle MACHT, welche die Vergabe von jährlich Dutzenden Millionen Euro an Sportförderung mit sich brachte, klug für sich persönlich, natürlich immer „im Dienste der CASAG-Lotterie-Gruppe“, eingesetzt. Dabei spielt es keine Rolle, dass die gesamte Sportförderung in Wahrheit nur „formal“ durch die CASAG-Lotterien-Gruppe bezahlt wird.

In Wahrheit ist diese Sportförderung ebenfalls nur ein geschickter strategischer Umweg zum imageträchtigen Nutzen und zur Einflussförderung von STEUERGELDERN. Die gesamte Sportförderung zahlt nicht die CASAG aus Erträgen, sondern diese gilt, sinngemäß, als 100-prozentige steuerliche Abgabe.

Bei der Aufzählung verdienter Vorstände und Aufsichtsratsmitglieder der CASAG-Lotterien-Gruppe darf auf den Meister der Funktionärstaktik nicht vergessen werden:

Mag. Dietmar Hoscher

Es wird wohl keinen Journalisten oder Wirtschaftstreibenden, auch keinen Politiker in Österreich geben, der eine Person kennt, welche die hohe Kunst der Einkommensoptimierung so gut beherrscht wie Mag. Dietmar Hoscher.

Seine berufliche Plattform zu diesem anerkennenswerten Erfolg war die CASAG-Lotterien-Gruppe, seine gute Bekanntschaft zu mächtigen SPÖ-Politiker, seine blendende Vernetzung mit einer sehr bekannten links-prominenten Anwaltskanzlei und die Fähigkeit, Verträge mit seinem Aufsichtsrat auszuhandeln, welche staunen lassen, zum Beispiel:

Mag. Dietmar Hoscher schaffte es wohl als einziger Vorstand einer österreichischen Aktiengesellschaft, einen Vertrag zu erhalten, welcher ihm auch NACH Beendigung seiner Vorstandstätigkeit garantierte, den gleichen monatlichen Bezug und alle „Goodies“ als „Generalbevollmächtigter“ weiterhin zu behalten.

 

Dass derartige „vorbildliche“ Verträge der CASAG-Lotterien-Gruppe viele Millionen Euro kosten, versteht sich von selbst.

Auch die Tatsache, dass Mag. Hoscher beweist, dass in Österreich ein kleiner oder mittlerer Unternehmer, welche mit vollem Risiko wirtschaftet, sein ganzes Leben nicht in jene risikolosen Millionen-Einkommenssphären vorstoßen kann als ein risikolos arbeitender, politisch verankerter Funktionär, ist für österreichische „Normalität“ mehr als bezeichnend.

Auf Mag. Peter Sidlo dürfen wir nicht vergessen: er ist seit Jahrzehnten kurzzeitig der einzige „blaue“ Vorstand der CASAG gewesen. Deshalb gibt es auch die CASINO-Affäre.

Und den parlamentarischen Untersuchungsausschuss mit alle anderen, wirklich wichtigen Probleme der Republik, zudeckender medialer Berichterstattung.

 

 

Bisher – leider – eher ohne Mag. Dietmar Hoscher; dieser wird auch medial sehr selten erwähnt, obwohl, seine Entschuldigung, nicht als Auskunftsperson der Vorladung des Parlaments entsprechen zu können, ist lesenswert.

EU-Infothek ist der/die Verfasser(In) dieses weiteren anonymen Briefes an die WKStA nicht bekannt – aber die hier beschriebenen Inhalte werden wohl das wahre Motiv gewesen sein, dieses Schreiben zu verfassen, vermutet EU-Infothek.

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