Eineinhalb Stunden hat die Schwerpunktaktion von Finanzpolizei und Kripo in Wien-Brigittenau in der Nacht gedauert – und es ging Schlag auf Schlag: 116 Personen wurden kontrolliert, 20 angezeigt. Und illegale Festivitäten aufgelöst . . .
Es war ein koordinierter, zeitgleicher Zugriff in drei Nachtlokalen. 72 Beamte statteten den Betreibern einen Besuch ab und drehten ihnen im wahrsten Sinne des Wortes das Licht ab in ihren
Hinterzimmern und Kellern. Denn es sollen nicht nur „Corona-Partys“ gefeiert worden sein. Laut Polizei wurde auch mit Drogen gehandelt und illegal gespielt. Und nicht nur Bedienstete waren illegal beschäftigt – ebenso Prostituierte, die geheim tätig wurden. Der Kreativität der Betreiber sind mittlerweile jedenfalls keine Grenzen mehr gesetzt. „Es gehört zur bitteren Gewohnheit, dass sich Lokalbetreiber Hindernisse einfallen lassen, um der Finanzpolizei den Zutritt zumindest zu erschweren“, erzählt ein Ermittler.
Und so stieß man bei der Schwerpunktaktion auf eine abgesperrte, videoüberwachte Eingangstür neben dem offiziellen Lokal. Geöffnet wird nur für „Befugte“ mittels Fernsteuerung, außerdem
dient die Kamera zur „besseren Identifizierung“ von Kontrolloren für künftige Besuche. Diese Tür wurde behördlich geöffnet. Dahinter standen vier illegale Glücksspielautomaten. Finanzminister Gernot Blümel: „Kriminalität, egal, welcher Art, bringt immer Opfer mit sich. In diesem Fall ging es bis hin zur Ausbeutung und zum Missbrauch von Mitmenschen. Diesen Teufelskreis versuchen wir zu durchbrechen.“
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