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Kurier / Finanzpolizei hebt illegales Pokerlokal in Favoriten aus

Bild © CC0 Creative Commons, Pixabay (Ausschnitt)

Insgesamt 20 Personen sollen an zwei Tischen gespielt haben. Unklar ist, wer der Veranstalter des illegalen Pokerspiels war.

Mitten im Lockdown sollen sich 20 Spieler in einem illegalen Pokerlokal in Wien-Favoriten getroffen haben. Aufgeflogen ist das verbotene Glücksspiel durch eine Razzia der Finanzpolizei. Die Teilnehmer dürften nur die Lockdown-Bestimmungen missachtet, sondern sich auch an keinerlei Corona-Schutzmaßnahmen gehalten haben. Darüber hinaus wurden bei einem der Tatverdächtigen Drogen gefunden.

„Einsätze wie diesen gibt es zwar laufend, nicht aber in dieser Dimension“,

erklärt ein Sprecher des Finanzministeriums dem KURIER. Offen ist nach wie vor, wer der Veranstalter dieses Events war. Erste Einvernahmen durch die Finanzpolizei verliefen erfolglos. Keine der angetroffenen Personen wollte sich äußern. Die Ermittlungen laufen.

Aufpasser vor der Tür

Für den Einsatz war eine genaue Vorbereitung nötig, weil vor der Wohnung, in der das illegale Pokerturnier veranstaltet wurde, ein Aufpasser stand. Dieser hatte den Auftrag, jede verdächtige Bewegung vor dem Pokerlokal sofort zu melden. Die Einsatzkräfte konnten den Aufpasser dennoch überraschen und unangekündigt ins Lokal eintreten.

Dabei wurde allerdings  ein Polizist leicht verletzt, da sich der Aufpasser gewehrt haben soll. Später gab der Mann an, nicht erkannt zu haben, dass es sich um einen Polizisten handle.

In der angemieteten Wohnung wurden  – verteilt auf zwei Stockwerke – zwei Pokertische mit jeweils zehn Spielern entdeckt. Laut Finanzpolizei wiesen die Personen insgesamt neun verschiedene Nationalitäten auf. Gespielt wurde vermutlich um hohe Geldbeträge, darauf deutet Bargeld in der Höhe von  6.200 Euro hin, das in der Küche gefunden wurde. Die Polizei stellte das Geld sicher, die Finanzpolizei beschlagnahmte schließlich die Pokertische.

„Dank dieses behördenübergreifenden Schwerpunkteinsatzes konnte dem illegalen Glücksspiel ein weiterer Schlag versetzt werden. Hier geht es nicht nur um Abgabenhinterziehung, sondern vor allem um den nicht vorhandenen Spielerschutz, der Existenzen gefährdet und ganze Familien in den Ruin treiben kann“,

sagte Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) nach der erfolgreichen Aktion der Finanzpolizei.

Weitere Delikte

Neben illegalem Glücksspiel müssen sich die Verdächtigen auch wegen Nicht-Einhaltung der Corona-Schutzmaßnahmen mit Strafen rechnen. Schließlich fand die Veranstaltung während des harten Lockdowns statt. Und die Anwesenden waren ohne Schutzmasken angetroffen worden.

Bei einem Mann wurde zudem Cannabis gefunden, was eine Anzeige nach dem Suchtmittelgesetz zur Folge hat. Außerdem sollen zwei Kellnerinnen, die die Teilnehmer bedienten, schwarz gearbeitet haben.

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