Am 6. März 2024 wurden im Zuge der „OP IKARUS“ 19 Hausdurchsuchungen in Österreich und Griechenland durchgeführt, um gegen eine Tätergruppe im Bereich des organisierten illegalen Glücksspiels vorzugehen. 165 Einsatzkräfte waren in Österreich im Einsatz.
Am 6. März 2024 wurden 19 Hausdurchsuchungen in der illegalen Glückspielszene in Österreich und Griechenland durchgeführt. Gegen die organisierte Tätergruppe ermittelte das Bundeskriminalamt und das Amt für Betrugsbekämpfung im BMF seit Monaten unter dem Namen „OP IKARUS“ wegen Abgabenbetrug in zweistelliger Millionenhöhe, organisierter Schwarzarbeit sowie Sozialleistungsbetrug. Im Auftrag der Wirtschaft- und Korruptionsstaatsanwaltschaft führten 165 Einsatzkräfte der Finanzpolizei, der Steuerfahndung, des Finanzamts für Sonderzuständigkeiten, des Zollamts Österreichs, des Bundeskriminalamts, des EKO Cobra, des Landeskriminalamts Wien und des SRK Oberösterreich an 16 Einsatzorten in Ober- und Niederösterreich Hausdurchsuchungen durch. Parallel wurden von der griechischen Finanzpolizei drei Hausdurchsuchungen in Athen und Umgebung durchgeführt.
Es wurden unter anderem Spiellokale, Firmenzentralen und Privatwohnungen durchsucht und mehrere hundert Glücksspieleinrichtungen, PCs, Unterlagen, hohe Bargeldbeträge inklusive Inhalte von Bankschließfächern beschlagnahmt sowie Konten eingefroren. Die Täter betrieben durch ein Netzwerk von Tarnfirmen und Scheinwohnsitzen dutzende Lokale mit illegalen Glücksspielautomaten in Oberösterreich, die von Griechenland aus elektronisch gesteuert und überwacht wurden.
Innenminister Gerhard Karner sagte:
„Die Ermittler des Bundeskriminalamts leisten im entschlossenen Kampf gegen die illegale Migration, aber auch das illegale Glückspiel herausragende Arbeit. Die Vernetzung zwischen den Ministerien, aber vor allem auch die internationale Zusammenarbeit, sind dabei ein entscheidender Faktor.“
Finanzminister Magnus Brunner sagte:
„Die enge Vernetzung und gute Zusammenarbeit zwischen den unterschiedlichen Behörden ist Garant für die erfolgreiche Bekämpfung des illegalen Glückspiels. Dieser Erfolg zeigt, dass die Hartnäckigkeit der Ermittlerinnen und Ermittler Früchte trägt. Illegales Glücksspiel kennt keinen Spielerschutz und kann Existenzen zerstören. Jeder aus dem Verkehr gezogene illegale Automat ist ein wichtiger Baustein im Kampf gegen das illegale Glücksspiel, den wir unvermindert fortsetzen werden. Ich danke allen beteiligten Einsatzkräften. Denn egal welche Uniform sie tragen, ihr gemeinsames Ziel ist die Sicherheit Österreichs.“
BK-Direktor Andreas Holzer sagte:
„Durch Beharrlichkeit und ausgezeichnete Zusammenarbeit zwischen den Ermittlerinnen und Ermittlern der Finanz- und der Kriminalpolizei sowie der WKSta ist uns ein Schlag gegen die organisierte Kriminalität im illegalen Glücksspiel gelungen. Ich gratuliere allen Beteiligten der OP IKARUS zu diesem großartigen Erfolg.“
Mehr als zehn Millionen Euro an Steuern hinterzogen
Im Rahmen der Ermittlungen wurde festgestellt, dass allein an Glücksspielabgabe und Umsatzsteuer mehr als zehn Millionen Euro hinterzogen wurden. Darüber hinaus besteht auch der Verdacht, dass Sozialversicherungsbeiträge in der Höhe von mehreren hunderttausend Euro durch organisierte Schwarzarbeit der Sozialversicherung vorenthalten wurden und entsprechende Ertragssteuern nicht abgeführt wurden. Mehrere Personen bezogen zudem Arbeitslosengeld, während sie einer Tätigkeit in den illegalen Glücksspiellokalen nachgingen.
Im Zuge der Durchsuchungen wurden die Beschuldigten erkennungsdienstlich behandelt und vernommen. Es wurde auch eine Lagerhalle im Bezirk Linz-Land durchsucht, die als Service- und Reparaturwerkstatt diente und von der aus die illegalen Lokale mit Automaten versorgt wurden.
Quelle:
- Schlag gegen das organisierte illegale Glücksspiel, bmi.gv.at, 09.03.2024