Wie judid.de aktuell berichtet, zocken sich alt und jung um Kopf, Kragen und ihre Zukunft. Und Sportwetten sind das Einfallstor in dieses staatlich geduldete Armageddon. Wer jedoch in seiner Stammkneipe zwischen zwei Bieren ein paar Cent in den Automaten steckt, soll gecoucht werden – vom Wirt höchstpersönlich.
Ralf Wölfer ist Betreiber des citynahen „Stadtkruges“ im ostwestfälischen Gütersloh. Nach Rauchverbot, rasant gestiegenen Gebühren für das Sky-Abo, höherer Vergnügungssteuer und erweiterter Dokumentationspflicht soll er jetzt noch als Supervisor und Coach all jene ins Gebet nehmen, die in seiner kleinen Kneipe an den zwei Spielautomaten innerhalb einer Stunde mehr als 60 Euro Verlust machen.
Das ist mit dem gesetzlich vorgeschriebenen Höchsteinsatz von maximal 2 Euro pro Spiel eigentlich kaum möglich, zumal sich die Gäste mehrheitlich mit dem Minimaleinsatz ab 20 Cent pro Spiel begnügen, um zwischendurch und just for fun auf diese Weise ihr Klein- und Wechselgeld zu verdaddeln:
Die Leute kommen hierher, um in Ruhe ihr Bierchen zu trinken oder Füßball zu gucken. Hier kennt fast jeder jeden, und an der Theke wird auch schon mal aus Langweile vielleicht, mal so zwischendurch zum Zeitvertreib. Aber einen Spieljunkie habe ich hier noch nicht gehabt. Und ich wüsste auch nicht, wie ich den von seiner Sucht abbringen könnte.
Quelle:
- Glücksspiel: Coaching statt Recht und Gesetz, judid.de, 29.08.2018