In der aktuellen TV-Sendung des ARD wird darüber berichtet, dass Online-Casinos in Deutschland verboten sind. Dennoch: Auf vielen Webseiten werden schnelle Gewinne versprochen. Da kaum kontrolliert wird, entgehen dem Staat Einnahmen in Milliardenhöhe.
Noch dominiert der regulierte Glücksspielmarkt. Aber die illegalen holen gewaltig auf. Den geschätzten Bruttoertrag von mehr als zwei Milliarden im Jahr kassieren sie praktisch steuerfrei, beklagen Kritiker.
Das ist Professor Tilman Becker von der Forschungsstelle Glücksspiel der Uni Hohenheim schon lange ein Dorn im Auge. Warum werden die illegalen Anbieter vom Staat und den Finanzämtern nicht belangt? Denn was viele nicht wissen: Auch illegale Geschäfte sind steuerpflichtig.
Prof. Tilman Becker, Forschungsstelle Glücksspiel, Uni Hohenheim:
Wenn man die steuerlichen Maßstäbe anlegt, die an legale Anbieter, Lotterieanbieter oder eine legale Spielbank an Abgaben zu zahlen hat, dann sind das mehrere Milliarden, die von diesen Anbietern nicht bezahlt werden. Deswegen haben wir einfach ein Staatsversagen. Das heißt, der Staat müsste sich der Sache annehmen, da der Bund letztendlich für die Steuergesetzgebung zuständig ist.
Die Online-Betreiber sitzen häufig in Malta oder Gibraltar. Sie fühlen sich vor den deutschen Behörden offenbar so sicher, dass sie offensiv Werbung betreiben. Die Landesmedienanstalten kommen mit Kontrollen kaum hinterher.
Mehr Informationen zur Sendung und alle wichtigen Details dazu lesen Sie bitte auf unter diesem Link auf daserste.de nach.
Quelle:
- Video: Illegales Glücksspiel – wie der Staat wegguckt und Milliarden verschenkt, daserste.de, 05.09.2018