In Kooperation mit Detektei GmbH

Wir kämpfen gegen illegales Glücksspiel sowie Betrug und Geldwäsche in Zusammenhang mit Glücksspiel.
Startseite / Aktuell / Breaking News / Österreichische Karriere: direkt vom Finanzministerium zum Chef der Lotterien

Österreichische Karriere: direkt vom Finanzministerium zum Chef der Lotterien

Bild © Österreichische Lotterien Gesellschaft m.b.H

Aktuell ist in Österreich die Karriere von Mag. Thomas Schmid – von einem hohen, erfahrenen Beamten des Finanzministeriums direkt zum alleinigen Vorstand der ÖBAG – in aller Munde.

Diese Karriere wurde von einigen Medien sogar als einzigartig in der Geschichte Österreichs dargestellt. Mitnichten ist das so.

Einen ähnlichen Karrieresprung, direkt vom Sektionschef zum Aufsichtsratsvorsitzenden, machte bereits 1985 der damalige, für Glücksspielagenden im Finanzministerium zuständige Sektionschef Dr. Othmar Haushofer.

Wallner und Haushofer als kongeniale Partner

Als im Jahre 1983 Dr. Leo Wallner (*29.07.2015), der damalige Generaldirektor und Vorstandsvorsitzende der CASAG Gruppe, sein Geschäftsfeld um Lotterien ausdehnen wollte, fand er in Dr. Othmar Haushofer einen kongenialen Partner im Finanzministerium. Beide erkannten das Potential einer österreichischen Lotterie, insbesondere nicht nur das geschäftliche für die Eigentümer, sondern auch das steuerliche, welches die Einnahmen für die Republik Österreich ab Gründung der Lotterien nur so sprudeln ließ. Immerhin liefern die Lotterien fast 50 % der Einnahmen an die Republik ab.

Wohldotierte Position im Lotterien-Monopol

Dr. Leo Wallner und Dr. Othmar Haushofer begannen unter Finanzminister Dr. Herbert Salcher bereits 1983 mit der Ausarbeitung von Plänen für eine Österreichische Lotterie, welche sich insbesondere als Vorbild die damals bereits bestehende australische Lotterie genommen hat. Als am 2.7.1986 die Gründung der Lotto Toto Gesellschaft erfolgte, setzte – so die Erzählung von Zeitzeugen – Dr. Othmar Haushofer die Unterschrift unter den Konzessionsvertrag, welcher die Österreichischen Lotterien als einzige Gesellschaft berechtigte, das Lotterien-Monopol in Österreich zu vermarkten.

Bereits in den nächsten Tagen kündigte Dr. Haushofer seinem Dienstgeber, dem BMF, und übersiedelte Direttissima in ein ca. 400 m2 großes Büro, welches er als neugebackener Aufsichtsratspräsident der Österreichischen Lotterien GmbH mehrere Jahrzehnte lange nutzte. Dieser Aufsichtsrat der Österreichischen Lotterien ist zwar ein freiwilliger, zumal es sich hier um eine GesmbH handelt, aber ein wohldotierter.

Legenden einer Karriere

Ehemalige Kollegen von Dr. Haushofer erinnern sich noch gut an die Szene, in der der Chef des CASAG Lotterien Konzerns, Dr. Leo Wallner, seinem frischgebacken AR-Präsidenten gönnerhaft ein Firmenauto zuteilen wollte.

Es gab für Haushofer die Auswahl, so stellte sich das Dr. Leo Wallner vor, zwischen einem Mercedes 230 und einem Mittelklasse-BMW. Dr. Haushofer zeigte gleich zu Beginn seiner neuen privatwirtschaftlichen Tätigkeit, wie er sich deren Gestaltung vorstellt: Die Lotterien mussten für ihn den größten BMW mit allen Luxusausstattungen ordern.

Legendär ist auch der Einzug seines kleinen Hundes in das Büro des AR-Vorsitzenden: die Sekretärinnen mussten das Wuffi oftmals Gassi führen.

Die Legende, dass der allseits ob seiner Qualifikation anerkannte Thomas Schmid den Sprung vom BMF zu einem hochdotierten Chefsessel relativ eigenständig als erster vorbereitete, ist somit eindeutig widerlegt: Es war Dr. Othmar Haushofer, der vorgezeigt hat, wie ein derartiger Karrieresprung funktioniert.

Der guten Ordnung halber und aus Gründen der Fairness muss angemerkt sein: Die Gründung der Österreichischen Lotterien ist nicht nur für die handelnden Personen, sondern auch für die Republik eine winwin Story.

Übrigens: Es gibt weitere, fachkundige Beamte, welche ebenfalls den direkten Sprung vom BMF in die CASAG-Gruppe umgesetzt haben. Mit Erfolg.

Das könnte Sie auch interessieren

Studie: 5,7 Milliarden US-Dollar auf dem britischen Glücksspielschwarzmarkt gesetzt

Eine Studie des britischen Betting and Gaming Council (BGC) hat ergeben, dass 4,3 Milliarden Pfund …

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert