Auf der deutschen Webseite von PokerStars wünscht Tennis-Idol Boris Becker noch viel Spaß beim Pokern. Unter der US-amerikanischen Adresse prangt dagegen ein Hinweis der US-Bundespolizei FBI. Ähnlich sieht es bei den Online-Poker-Portalen Full Tilt Poker und Absolute Poker aus. Die US-Behörden haben die .com-Domains abgeschaltet und die Betreiber der Portale verhaftet. Der Vorwurf lautet unter anderem Bankbetrug, Geldwäsche und illegales Glückspiel.
[[image1]]Insgesamt fünf Internet-Adressen und 75 zugehörige Bankkonten haben die Behörden beschlagnahmt. Den elf Verdächtigen drohen nun bis zu 20 Jahre Haft und Geldstrafen in Millionenhöhe. Allerdings konnten die US-Behörden noch nicht alle Angeklagten verhaften. Acht Personen, darunter sieben US-Bürger, befänden sich derzeit noch auf freien Fuß und hielten sich außerhalb der USA auf. Die Staatsanwaltschaft arbeite aber bereits mit ausländischen Behörden zusammen.
Geldzahlungen verschleiert
Glückspiele im Internet sind in den USA seit dem Unlawful Internet Gambling Enforcement Act aus dem Jahre 2006 verboten. Dennoch haben die genannten Unternehmen ihre US-Geschäfte fortgeführt. Laut FBI sollen sie dabei die Geldströme getarnt und Banken über ihre wahren Geschäftsabsichten getäuscht haben. So sollen die Einsätze von Pokerspielern aus den USA als Zahlungen für Online-Bestellungen getarnt worden sein. Hunderte fiktive Güter wie Juwelen oder Golfbälle hätten sich die Angeklagten hierfür ausgedacht.