Bei der „Ambulanten Behandlungseinrichtung Spielsuchthilfe“ in Wien wird seit 30 Jahren die größte Anzahl der Spielsüchtigen und Angehörigen Spielsüchtiger in Wien und Österreich behandelt.
Spielsucht ist die bisher einzige anerkannte Verhaltenssucht. Durch diese spezielle Sucht ergeben sich sowohl für Betroffene als auch für Angehörige Spielsüchtiger massive finanzielle und psychosoziale Belastungen.
Hilfe in Anspruch zu nehmen ist für Betroffene und Angehörige oft sehr schwer, weil die Problematik sehr schambesetzt ist und die Betroffenen nur Unverständnis erwarten. Dabei ist aber Hilfe sehr gut möglich, wenn die Behandlung konsequent in Anspruch genommen wird.
Im Schnitt 36.000 Euro Schulden
Die Hälfte der Männer unter 25 kommt mit Glücksspiel in Kontakt, Frauen vermehrt über 30. Peter Berger von der Spielsuchthilfe: „Das Spielen selbst hat eine besondere Wirkung, es wird von den Abhängigen zunehmend als einzig wirksames Mittel zur Entspannung gesehen, alle Gedanken drehen sich nur noch um das Spielen“.
Die Belastung für Angehörige sei dabei oft schwerer als für die Betroffenen selbst, 68 Prozent der Angehörigen von betreuten Fällen sind durch die Sucht finanziell betroffen. „Der Teufelskreis wächst meist aus Langeweile, Geldmangel oder schwierigen Lebenssituationen“, so Berger gegenüber dem ORF Wien.
Fazit: Mehr als 80 Prozent rutschen in die Verschuldung, 40 Prozent verlieren den Beziehungspartner, 25 Prozent durchläufen starke Persönlichkeitsveränderungen. Berger forderte verstärkte Kontrollen im Rahmen des Jugendschutzes.
Bild: Dr. Klaus-Uwe Gerhardt/www.pixelio.de