Durch die Übernahme der Mehrheit an der „Deutschen Sportwetten GmbH“ steigt die Deutsche Telekom in den Markt der Online-Sportwetten ein.
Damit wird die Deutsche Telekom ein direkter Partner in der Tochterfirma der „Österreichischen Sportwetten GmbH“ (ÖSW).
Die ÖSW wiederum ist ein Teil der Casinos-Austria/Österr. Lotterien-Gruppe.
Für die Online-Wettgeschäfte in Deutschland will die Deutsche Telekom die vorhandene Konzession der ÖSW-Tochterfirma nutzen.
In Deutschland ist der Sportwetten-Markt teilweise liberalisiert. Bundesweit wurden von einiger Zeit zwanzig Anbietern Konzessionen erteilt. Wegen der branchenüblichen Einsprüche gegen das Vergabe-Verfahren können diese Konzessionen aktuell noch nicht genutzt werden.
Gemäß Angaben der „DSW“ stieg der Umsatz mit Sportwetten in Deutschland in den vergangenen Jahren um zwanzig Prozent und erreichte etwa 4,5 Milliarden Euro.
Allerdings ist für die Sportwetten-Anbieter nur das „HOLD“ entscheidend, also die Differenz zwischen Wett-Einsatz und Auszahlungen – dieses liegt durchschnittlich, gute Geschäftsführung vorausgesetzt – bei etwa 8-12 Prozent.
Die „Österreichische Sportwetten GesmbH“ und ihre deutsche Tochterfirma agieren mit ihren Wettanboten (Quoten) sehr vorsichtig und sind bei „echten “Wett-Spielern“ nicht sonderlich begehrt.
Diese Vorsicht wirkt sich allerdings auch entsprechend positiv aufs Endergebnis der Geschäftstätigkeit aus.
Die NEUE Eigentümer-Struktur bei Sportwetten zeigt auch die GESAMTE Verflechtung österreichischer Medien mit der Glücksspielindustrie.
Diese nicht unbedeutenden, weil sehr einflussreichen Beteiligungen stärken einerseits jene Glücksspielangebote, welche innerhalb dieses Beteiligungsstraußes gespielt werden, andererseits ist jedwede Berichterstattung über das Glücksspiel eine schwierige Balance zwischen redaktioneller Objektivität und den Beteiligungsinteressen.
Unbestritten ist die extrem hohe Dichte von Berichten über das Glücksspiel in österreichischen Medien.
Gewiss, manche sonst völlig unter der Erkennungsgrenze wandernden politischen Fraktionen/Sektionen nutzen das Glücksspiel-Thema zur eigenen Profilierung (was leider immer wieder gelingt).
Andererseits wäre auch etwas mehr Gelassenheit in der medialen Berichterstattung für den Leser angenehm, genauso wie etwas weniger lautstarke Werbung des Glücksspiel- Monopolisten.
Immerhin ist es gemäß mehreren EuGH-Entscheiden den Glücksspiel-Konzessionären NICHT gestattet, überbordende Werbung, welche nicht der Information der Spieler dient, zu betreiben.