In Kooperation mit Detektei GmbH

Wir kämpfen gegen illegales Glücksspiel sowie Betrug und Geldwäsche in Zusammenhang mit Glücksspiel.
Startseite / Aktuell / TOP News / Donau-Versicherung verkaufte CASAG-Anteile: WER steckt wirklich hinter der neuen Eigentümergesellschaft?

Donau-Versicherung verkaufte CASAG-Anteile: WER steckt wirklich hinter der neuen Eigentümergesellschaft?

Donau-Versicherung verkaufte CASAG-AnteileMit freudiger Ehrfurcht las Spieler-Info.at am 10. September 2015 die frohe Botschaft der Donau Versicherung AG: sie hat ihre Tochtergesellschaft CAME Holding GmbH an die „Austrian Gaming Holding a.s.“ in Prag verkauft, und damit wandern indirekt 11,34 % Anteile an der CASAG an neue ausländische Eigentümer.

Die hehre Erklärung der Donau Versicherung für diesen außergewöhnlichen Entschluss liest sich weitblickend: „Dahinter steht ein Konsortium bestehend aus der internationalen Investorengruppe KKCG mit dem Gründer Karel Komarek und der Lotterie- und Glücksspielgesellschaft Emma Capital mit dem Gründer Jiri Smejc“, und so Štěpán Dlouhý, Investmentchef der KKCG weiter „Lotterie und Spiele sind eine der strategischen Säulen unseres Geschäfts und dies entspricht auch der Strategie von KKCG, eine große, vielfältige europäische Glücksspielgruppe zu bilden. Wir sehen eine passende und sehr starke strategische Gemeinsamkeit zwischen CASAG  auf der einen Seite und unseren Aktivitäten mit der tschechischen und griechischen Lotteriegesellschaft Sazka und OPAP auf der anderen Seite“.

Peter Goldscheider; Bild: (c) EpicIns Spiel gebracht wurden die tschechischen Partner durch deren langjährigen Geschäftsfreund Peter Goldscheider, Epic.

CASAG/LotterienDer geneigte Leser dieser Donau Versicherungs Darstellung geht davon aus, dass die bankähnliche Versicherung  bei der Auswahl neuer Eigentümer von CASAG-Anteilen die allgemein bekannten strengen Regeln der Verlässlichkeit der Geschäftspartner, deren  uneingeschränkte Zuverlässigkeit, Seriosität, nachweislich über jeden Verdacht erhabene,  gewachsene Kapitalstrukturen und besten Leumund beachtet sowie fit and proper-geeignete Persönlichkeiten ausgewählt hat.

In diesem guten Glauben machte sich Spieler-Info.at namens der wichtigsten Player auf dem Glücksspielmarkt, nämlich Millionen von Kunden, also Millionen von SPIELERN, auf die Suche nach den neuen Eigentümern und den grandiosen Plänen einer zentraleuropäischen Glücksspielindustrie, quasi die Glücksachse von Prag über Wien bis Athen.

Das Ergebnis der Spieler-Info.at Recherche über die Hintermänner dieser Konstruktion in Kurzform, vorneweg, zur Einstimmung auf die nachfolgenden Berichte:

Eine fassungslos machende Mischung aus Hollywood-Thriller, James Bond Film, zeitlich zwischen den wilden 90-er Jahren des tschechischen Umbruches  bis zu aktuellem Ölschmuggel in möglichem Zusammenhang mit dem sogenannten  „IS“,  der griechischen Politik inklusive  geknebelter, griechischer Medien eingebettet.

Das  europäische und österreichische Glücksspielgesetz legt besonders strenge Maßstäbe für die Erteilung und Erhaltung einer Glücksspielkonzession fest.

Ähnlich wie das „Gaming Board“ in den USA müssen sich jeder maßgebliche Eigentümer und die wichtigsten Manager einer strengen Prüfung durch das BMF unterziehen. Erst nach erfolgter Prüfung kann ein Verkauf/Kauf von Anteilen eines Glücksspiel-Unternehmens, welches „große“ Konzessionen wie Vollcasino oder Lotto-Toto inne hält, genehmigt werden.

Im gesetzlich verankerten Kampf gegen Betrug, Geldwäsche und illegales Glücksspiel wird der Auswahl der „wirtschaftlich Berechtigten“ größte Aufmerksamkeit geschenkt. Hier zählt nicht ein dichtes, verschlungenes Firmennetzwerk, sondern die dahinter stehenden Personen, deren Lebenslauf, deren gewachsenes Kapital, absolute Zuverlässigkeit und ein einwandfreier Leumund.

Unter diesen Prämissen wird auch der Verkauf der CASAG-Anteile intensiv von den Behörden geprüft werden müssen.

Dr. Leo Wallner, langjähriger CASAG-Boss Nur die Mafia zahlt mehr

Bereits 1993 sagte der kürzlich verstorbene Dr. Leo Wallner, langjähriger CASAG-Boss in einem großen KURIER-Interview zum Thema des Verkaufes von Anteilen der CASAG: „Nur die Mafia zahlt mehr!“ Damals ging es um den Verkauf der CASAG-Anteile des  damals staatlichen „Verkehrsbüros“, welche zu guter Letzt nach einem Riesen-Skandal (aufgedeckt vom Wirtschaftsmagazin ERFOLG)  1994  bei der Münze AG landeten. Das sind Worte, an die man sich heute erinnern muss.

Die tschechische Connection der CASAG-Anteilskäufer

In den wilden Umbruchzeiten der 90-er Jahre wurden viele Vermögen in Zusammenhang mit ehemaligen und aktiven Geheimdienst-Mitarbeitern insbesondere durch „Kupon-Kauf“ von Anteilen an Unternehmens-Privatisierungen geschaffen. Clevere, oftmals extrem rücksichtslose, finanziell mittellose Ex-Kommunisten „erwarben“ auf diese Art und Weise ganze Konzerne.

Karel Komárek; Bild: © KKCGDas Grundkapital von Karel Komarek und Jiři Šmejc stammt aus dem Vermögen ehemaliger Wirtschaftsfunktionare der ČSSR und den seinerzeit Devisen erwirtschaftenden Außenhandelsunternehmen.

Jiri Smejc; Bild: © PPF GroupDer Begründer des Komarek-Imperiums, Karel Komarek Senior, war vor der Wende ein führender Außenhändler der ČSSR, mit entsprechenden Beziehungen zur Staatssicherheit. Mit genügend Beziehungen und Know-How ausgestattet gelang es den einstigen Begünstigten des kommunistischen Regimes, diese Gelder in den Wirren der Wende dem Staatshaushalt zu entziehen und über Steueroasen und verbündete Strohmänner im westlichen Ausland zu verstecken. Bis heute ist die Familie Komarek, die das Familienunternehmen nach Unstimmigkeiten im Jahre 2010 aufteilte, mit vier Stiftungen in Liechtenstein verbunden. Bei jenen Treuhändern und Anwälten, die bereits das ČSSR-Vermögen verwalteten.

Einen Einblick in die damaligen Usancen gibt der geheime Bericht über Karl Komarek der britischen Beraterfirma Hakluyt

Wie Alexandra Mostýn im Prager Landesecho berichtet, sieht man in europäischen Sicherheitskreisen mit großer Sorge auf den österreichisch-tschechischen Deal. Komarek und Šmejc gelten als, so unter anderem Interpol, wirtschafts- und sicherheitspolitisches Risiko. Ein Bericht der britischen Firma Hakluyt, der enge Verbindungen zum britischen MI6 nachgesagt werden, liest sich, laut Medienberichten, „wie das Script eines Gangsterfilms. Der Bericht nennt Komarek und seinen Vater, der nach der Wende 1989 das Firmenimperium begründet hat, „unerreicht korrupte Betrüger und Gangster, die bereit seien, alle, die ihnen im Weg stehen, ermorden zu lassen. Komarek fackelte nicht lang und zog gegen die schottische Firma Ramco Energy, die den Bericht in Auftrag gegeben hatte, wegen Verleumdung vor Gericht. Die Klage wurde abgewiesen, Komarek zur Zahlung einer Geldstrafe von 300 000 Pfund verdonnert.

Wie die Prag Post berichtete, flog der geheime Bericht pikanterweise auf, als er von den Investigatoren irrtümlich an Komareks Büro geschickt worden war. In diesem Bericht stand angeblich unter anderem, Komarek hätte einen Auftragskiller angeheuert, um einen früheren Geschäftspartner loszuwerden.

Selbstverständlich distanziert sich Spieler-Info.at in aller Deutlichkeit von den Inhalten des Geheimberichtes, weist aber darauf hin, dass Hinweise auf diesen Bericht  schon mehrmals in internationalen Medien veröffentlicht wurden.

Der Bogen dieser tschechischen Glücksspiel-Beteiligung spannt sich bis Griechenland

Dimitris Melissanidis; Bild: © aegeanDie griechische Firma Emma Delta Hellenic Holdings GmbH hat auch eine tschechische Minderheitsbeteiligung in Kooperation mit dem griechischen Tycoon Dimitris Melissanidis.

Innerhalb dieser Kooperation sind jedoch nicht die Tschechen, sondern die Griechen das wortführende Schwergewicht.

Die groß angekündigte „mitteleuropäische Kooperation „Prag-Wien-Athen“ ist also auf die Gnade der Griechen angewiesen.

Spieler-Info.at wirft einen Blick auf den griechischen Haupteigner des Konzerns, Dimitris Melissanidis

Der Tycoon Melissanidis spielt in der griechischen Lotterie OPAP die Hauptrolle. Aber nicht nur dort.

Das renommierte deutsche Magazin FOCUS berichtete über haarsträubende Vorgänge aus dem Umfeld des griechischen Konzern-Inhabers.

Dabei ging es um Verbindungen zwischen der Reederei des Mannes, der Fußballclubs (AEK Athen) besitzt, und der Bombardierung eines Tankers. Im Jänner 2015 haben Kampfjets im Hafengebiet der libyschen Stadt Derna einen unter liberischen Flagge fahrenden Öltanker angegriffen, mindestens zwei Seeleute sind gestorben und keiner will wissen, warum das Schiff angegriffen  wurde. Kaum ein Medium berichtete in Griechenland darüber. Die Reederei, Aegean Shipping Company, wurde zunächst nicht genannt. Weil sie eng verbunden ist mit einer der einflussreichsten Persönlichkeiten des Landes, Dimitris Melissanidis?

Kolportiert wurde, dass Rebellen in Derna das Öl für 25 Dollar/Barrel verkaufen, während es den Blockadebrechern auf dem Weltmarkt allerdings 85 Dollar pro Barrel bringt. Der Tanker gehörte der Agean Marine – Agean Oil Company, einer Firma, die mit Melissanidis in Verbindung gebracht wird.

Kraftstoffschmuggel und ungeklärte IS Beziehungen

Zu einem Politikum wurde dieser Angriff auf den Tanker durch das Faktum, dass der Anwalt des Tycoons auch Berater des griechischen Premiers Samaras war. Zudem berichtete die Nachrichtenagentur Reuters von den Beschuldigungen eines Oberst der lybischen Regierungstruppen, wonach der Tanker Avareo islamistische Kämpfer der IS transportiert hätte. Oberst Mesmari hätte den Angriffsbefehl erst gegeben, nachdem das Schiff zwei Aufrufen zum Beidrehen nicht nachgekommen war. Laut einer lybischen Regierungssprecherin seien die Fahrten der Araevo zur Rebellenhochburg „der Regierung bekannte Routine“ gewesen. In den Medien las man freilich nicht allzu viel darüber, bestehen doch zumeist direkte Beteiligungen oder indirekte Werbeverträge mit den meisten griechischen Oligarchen.

Eine Begegnung der „anderen Art“ hatte auch der Journalist Lefteris Charalambopoulos der Zeitschrift UNFOLLOW

Er hatte schon das Nachrichtenmagazin Unfollow vor Gericht gebracht, weil es Melissanidis in Verbindung mit einem Kraftstoffschmuggel der Aegean Oil AG gebracht hatte. Glaubt man der Redaktion, gab es Morddrohungen wegen ihrer Berichterstattung. Hinweise über die Drohungen gegen den Reporter, der diese aufgezeichnet hatte, finden sich auf diesem Blog sowie in mehreren Berichten von deutschen Nachrichtmagazinen.

„Ich töte Dich, Deine Frau, Deine Kinder, alles was Du hast“

Mit diesen Worten soll Melissanidis dem Reporter per Telefon gedroht haben. Als dieser antwortete, er werde die Behörden informieren, entgegnete er höchst vulgär, dass die Behörden ihm nichts anhaben könnten: „Ich bin Melissanidis. Ich werde Dein Alptraum. Die Angst vor mir wird Dich verfolgen.“ Der Anruf kam von einer auf Aegean Oil registrierten Telefonnummer und der Anrufer meldete sich als Dimitris Melissanidis.

Bemerkenswert: Keines der Gerichtsverfahren gegen die Verantwortlichen der Firma wurde je abgeschlossen, oder so oft vertagt, bis sämtliche Vergehen verjährt waren. Und Dimitris Melissanidis hatte in seiner Klage gegen das Nachrichtenmagazin formal recht: Eigner von Aegean Oil ist sein Bruder Giorgios.

Wie man sich bettet so liegt man

Auf die österreichischen Behörden, welche den Ankauf der CASAG-Anteile zu prüfen haben, kommt eine Menge Arbeit zu. Immerhin sind die medial bekannten Vorwürfe derart massiv, dass nicht einfach zur Tagesordnung, was den Anteilskauf betrifft, übergegangen werden kann und darf.

Abschließend muss eine Frage ausgesprochen, welche nicht „in der Luft steht“, sondern mit festen Beinen am Boden der Realität: Hat die Donau Versicherung  wirklich GEPRÜFT, mit WEM sie sich eingelassen hat?

Spieler-Info.at wird weiterhin über den CASAG-Anteils-Verkauf berichten. Alles ist möglich – wie es so nett in der Werbung heißt!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das könnte Sie auch interessieren

Auch aktuell in WIEN: Rockerbanden sind am illegalen Automaten-Glücksspiel beteiligt

Nicht nur in Köln – auch in WIEN ist eine Rockerbande am illegalen Automaten-Glücksspiel beteiligt. …

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert